Experten warnen davor, Ängste durch die Einnahme von Beruhigungsmitteln vertreiben zu wollen. „Gerade Menschen mit einer Angststörung sind sehr anfällig dafür, schnell süchtig danach zu werden“, betont Professor Manfred Beutel von der Klinik für Psychosomatische Medizin der Universitätsmedizin Mainz im Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“. Er rät zum Beispiel davon ab, Beruhigungstabletten bei Flugangst zu schlucken. Das Problem dabei sei, dass der Patient lerne, dass er ein Medikament brauche, um die Zeit im Flieger durchzustehen. Der bessere Weg sei, Hilfe bei einem Psychologen zu suchen.

 

In schlimmen Fällen verlassen die Patienten kaum die Wohnung.

Mit den meisten Phobien lässt es sich problemlos leben. Doch „wenn die Angst die Betroffenen in ihrem alltäglichen Leben einschränkt“, sollten sie sich Hilfe holen, rät die Vorsitzende des Berufsverbands Deutscher Psychiater, Dr. Christa Roth-Sackenheim. Das ist beispielsweise der Fall, wenn sie den Kontakt zu anderen Menschen meiden. In schlimmen Fällen verlassen die Patienten kaum die Wohnung, können nicht mehr arbeiten oder an alltäglichen Dingen teilhaben. Dann sollte man dringend professionelle Hilfe suchen, denn allein kommt man nicht gegen die Ängste an. Betroffene sollten mit ihrem Hausarzt sprechen, um eine organische Ursache für Symptome wie Herzrasen und Atemnot auszuschließen. Bei Verdacht auf eine Angststörung wäre der nächste Ansprechpartner ein Psychiater oder Psychotherapeut. „Je mehr sich die Ängste einnisten, umso schwieriger kriegt man sie wieder los“, so Beutel.

 

 

 

 

 

Quelle: Apotheken Umschau, Archivbild

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