Stefanie Graf äußert sich in einem Interview zur aktuellen Flüchtlingskrise: „Ich verstehe, dass die Situation in Deutschland nicht einfach ist. Doch niemand verlässt freiwillig seine Heimat.“ Die Sportlerin spricht auch über ihr Engagement für Flüchtlingskinder. „Ich wünschte, dass mehr Menschen diesen Kindern in die Augen blicken könnten. Ich bin tief berührt, wenn ich ihre Geschichten höre.“

 

Vielleicht bin ich ein wenig hoffnungsvoller geworden

Trotz der vielen bewegenden Erlebnisse und Begegnungen mit traumatisierten Kindern im Rahmen ihrer 1998 gegründeten Stiftung „Children for Tomorrow“ sei sie „im Kern dieselbe geblieben“. „Vielleicht bin ich ein wenig hoffnungsvoller geworden, denn nach allem, was den Kindern passiert ist, schaffen sie es, ihre Schicksale zu verarbeiten und ihre Erlebnisse zu überwinden.“, so die 46-Jährige, die ihren eigenen Kindern (14 und 12 Jahre alt) wichtige Werte vermittelt: „Empathie und Respekt stehen ganz oben. Ich möchte, dass meine Kinder allen Menschen mit viel Sensibilität begegnen. Und mit Demut. Denn es ist ein Glück, wie wir leben.“, weiß die Tennisspielerin.

 

 

Dann rutscht mir ‚Mensch, jetzt mach mal…‘ raus

„Es ist alles nicht so streng“ im Hause Agassi-Graf. Wenn’s aber doch mal ernst wird, erkennen die Kinder das am Wechsel der Sprache. Eigentlich spreche die gebürtige Mannheimerin mit ihnen fast immer Englisch. „Ich merke, dass mir die deutschen Worte häufig nicht mehr einfallen. Aber die beiden können alles auf Deutsch verstehen. Ich spreche es mittlerweile eigentlich nur noch, wenn mir irgendetwas nicht passt. Dann rutscht mir ‚Mensch, jetzt mach mal…‘ raus und sie wissen: Jetzt müssen sie wirklich aufpassen.“, erzählt Stefanie Graf. Als Energiequelle sieht sie ihren Mann, André Agassi. „Wir geben uns gegenseitig Kraft und auch den Freiraum, den jeder von uns braucht.“ Zum Lachen bringt ihr Mann sie „zum Beispiel mit lustigen Tiervideos aus dem Internet oder spontanen Ulkereien“.

 

Dass sie als Tennislegende für viele Menschen ein Vorbild sei, darüber denke sie nicht nach. „Ich fühle mich natürlich geschmeichelt, aber es ist mir zugleich auch ein wenig unangenehm.“, sagt Stefanie Graf.

 

 

 

Text- und Bildquelle: EMOTION Verlag GmbH, Bildrechte/Fotograf: Michael Mann

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