Glenn Close ist seit Jahren im Schauspiel-Business und hat bereits viele Auszeichnungen erhalten. Bald ist sie im Kinofilm „The Wife“ (ab 3.01.) zu sehen. Jetzt spricht die Schauspielerin über die Karriererollen von Frauen und Männern.

Von dem geflügelten Wort „Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau“ hält Glenn Close nicht viel.

In ihrem neuen Film spielt Glenn Close eine Ehefrau, die über 40 Jahre ihr eigenes Talent, Träume und Ambitionen opfert, um ihren Mann zu unterstützen. Von dem geflügelten Wort „Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau“ hält Glenn Close nicht viel. „Das ist nie eine glückliche Konstellation. Im Idealfall braucht jeder Mensch doch beides: die Liebe seines Lebens und ein erfülltes Arbeitsleben. Aber in der Realität mussten sich gerade früher die Frauen oft entscheiden. Und meist wählten sie eben die Liebe und verrieten ihre Talente.“

„Meine Mutter hat praktisch ihr ganzes Leben für die Ehe mit meinem Vater aufgegeben“

Das gleiche Schicksal widerfuhr auch ihrer Mutter. „Meine Mutter hat praktisch ihr ganzes Leben für die Ehe mit meinem Vater aufgegeben. Sie haben sehr jung geheiratet, er genoss eine ausgezeichnete Ausbildung als Chirurg, während sie nicht mal die Highschool abschloss, um ihn zu unterstützen. Am Ende ihres Lebens, mit 85, sagte sie zu mir: „Ich habe das Gefühl, gar nichts erreicht zu haben.“Das hat mich tieftraurig gemacht, denn sie hatte viele Talente und hätte eine Menge auf die Beine stellen können.“

„Ich kann mich glücklich schätzen, dass mir nie etwas Unangenehmes passiert ist“

Glenn Close weiß: „Kulturell gesehen hatten bisher immer die Männer die Kontrolle. Für Frauen war es nicht leicht, auch mal für sich selbst einzutreten, anstatt nur hinter ihrem Mann zu stehen. Ich bin überzeugt, dass es der Menschheit zugutekommt, wenn Frauen endlich mehr Macht kriegen.“ Im Hinblick auf #MeToo hatte Glenn Close in ihrer Karriere nie Probleme, erzählt sie. „Ich kann mich glücklich schätzen, dass mir nie etwas Unangenehmes passiert ist. Ich habe mich auch nicht benachteiligt gefühlt, im Gegenteil. Oft wurden mir sogar interessante Rollen angeboten, die für Männer geschrieben waren. Für mich hat man dann das Geschlecht der Rolle geändert.“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: MADAME, Bildrechte: www.flickr.com/photos/minglemediatv/

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