Buddhismus und Neo-Konfuzianismus in der koreanischen Kunst

In seiner neugestalteten Korea-Galerie zeigt das Museum für Ostasiatische Kunst ab dem heutigen Donnerstag, 21. Juni 2018, eine Auswahl von etwa 30 Werken, darunter Bronzen undLackarbeiten, Porzellane und Steinzeug, Bilder und Hängerollen. Sie verdeutlichen den Einfluss des Buddhismus und Neo-Konfuzianismus auf die koreanische Kunst seit der Goryeo-Dynastie (918-1392).

Die Museumsgründer Adolf und Frieda Fischer erwarben zahlreiche Keramiken und Bronzen auf ihren Ankaufsreisen zwischen 1910 und 1911. Darunter „Maebyeongs“ (Schultertöpfe) der Goryeo-Periode mit Lotus-Motiv, Kranich und Wolkendekor sowie Bronzen, die durch elegante, von der Natur abgeleitete Formen bestechen und zugleich von tiefer religiöser Hingabe zeugen. In der Joseon-Dynastie (1392-1910) löste der NeoKonfuzianismus den Buddhismus als Staatsideologie ab. Für die Gefühlswelt der Menschen blieb der Buddhismus zwar von besonderer Bedeutung, die konfuzianische Schlichtheit wurde jedoch zum charakteristischen Stilmerkmal der Zeit. Am Hof wurden nun weiße, robuste Porzellanwaren, entweder monochrom, oder aber mit einem kobaltblauen Unterglasurdekor, wie beim sogenannten „Drachentopf“ geschätzt.

Einen neuen Aufschwung erlebte der Buddhismus im 18. Jahrhundert. Beispielhaft für die farbenfrohe, volkstümliche Kultbildmalerei dieser Epoche steht die große Hängerolle mit einer Darstellung des Bodhisattva Jijang, der die Seelen der Verstorbenen durch die Hölle geleitet und eine Wiedergeburt im Paradies verspricht.

Als jüngstes Werk des Museums aus Korea überhaupt ist ein Aquarell des bekannten koreanischen Philosophen, Maler und Bildhauer Lee Ufan ausgestellt. Seine minimalistische Kunst verweist auf asiatische und auf europäische Einflüsse. In „Correspondance“ kreiert er eine Atmosphäre, die er die „Kunst der Leere“ nennt. Das Bild wurde 2008 von den Freunden der Art Cologne e.V. angekauft und als Dauerleihgabe an das Museum für Ostasiatische Kunst gegeben.

Die Korea-Galerie des Museums ist fester Bestandteil der Ständigen Sammlung. Der Eintritt beträgt inklusive der bis zum 30. September verlängerten Sonderausstellung „Das gedruckte Bild. Die Blüte der japanischen Holzschnittkultur“ 9,50 Euro, ermäßigt 5,50 Euro.

 

 

 

 

 

Quelle: Stadt Köln, Bildquelle: Museum für ostasiatische Kunst

 

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