Manchmal zwingt uns die Welt, an einer Kreuzung abzubiegen und einen neuen Weg einzuschlagen.  Leif soll ein Konzert spielen – in einer Jazz-Blues-Bar irgendwo in Deutschland. Auf der Bühne heißt er Poorboy und er kommt aus Kopenhagen. Dort hat die Barfrau Lene sein Konzert gesehen. Fasziniert von Leifs Musik hat sie ihn in ihre Bar nach Deutschland eingeladen.

Leif in Concert“ begleitet Lene an einem Tag in der Bar, dem Tag des geplanten Konzertes. Es ist Lenes erster Arbeitstag nach einer längeren Auszeit. Es kommen Freunde und Bekannte in die Bar aber auch Menschen, die sie noch nicht kennt. Lieferanten bringen ihre Waren, befreundete Musiker dürfen in der Bar proben. Jedem spielt Lene Leifs Musik vor, und in jedem löst die Musik etwas aus, ein Lächeln, eine

Erinnerung oder den unbändigen Wunsch zu tanzen. 

Und da eine Bar nichts wäre ohne ihr Stammpublikum, erzählt „Leif in Concert” auch die Geschichten der Bargäste. Quasi vom Nachbartisch belauschen wir Gespräche zu den verschiedensten Themen. Da geht es um Elfenpop, unsichtbare Handys, die Schneckenfrau oder Maden, die sich durch Leichen fressen.

Die Geschichten und Lebenswege der Gäste und Mitarbeiter der Kneipe, so unterschiedlich sie auch sind, finden hier zueinander, durch Lene und durch die Musik. Und jede dieser kleinen Begebenheiten ist ein Stück von Lenes großer Geschichte, von dieser Familie, die dieses dunkle verrauchte Kellerlokal zum schönsten Ort der Welt macht.

Doch in Lenes Leben ist nicht alles eitel Sonnenschein. Es gibt Entscheidungen und Konflikte, vor denen sie sich drückt. Welcher Weg liegt vor ihr? Und was wäre, wenn das Konzert gar nicht stattfinden kann, wenn eine Kleinigkeit all ihre Planungen in Gefahr bringt?

„Nicht der Wind bestimmt die Richtung, sondern das Segel.” (MuskoteSpruch)

„Leif in Concert“ umfasst und beschreibt knapp einen Tag und fokussiert sich auf die Zeit zwischen 11 Uhr morgens und 1 Uhr nachts.  Die Geschichte spielt ausschließlich innerhalb der Keller-Bar. Menschen mit ihren Geschichten treffen auf einen lebendigen Ort, die „Gute Stube“ inmitten eines großen Universums, eine Bar, eine Bühne, ein Tresen und Bilder an den Wänden, die vergilbt, wissend und schweigend auf das Publikum herabschauen und uns nur erahnen lassen, welche Geschichten sie erlebt haben. Einige dieser kleinen Geschichten gilt es zu entdecken, herauszulösen aus den Bilderrahmen und dem alten Tresen. Der Ort erlaubt uns, zuzuhören.  Hier hat jeder mit jedem eine Beziehung, selbst wenn man zum ersten

 

Mal da ist und alleine in der Ecke sitzt. Menschen tauchen auf, begegnen sich, interagieren miteinander oder auch nicht, wechseln, bedingen oder touchieren Geschichten anderer Figuren. „Leif in Concert” ist das Porträt einer Musik-Bar und deren Menschen mit ihren Weltthemen und Sehnsüchten. Und es ist vor allem die Geschichte einer jungen Bar-Frau, die versucht ihren Platz im Leben zu finden.

Helene-Martha, genannt Lene, arbeitet seit einer Ewigkeit in der Kneipe, beinahe 10 Jahre. Seit einem Jahr versucht sie, sich von der Kneipe abzunabeln. Es fällt ihr schwer. Warum, das versteht sie selbst nicht so recht. Sollte doch der Job ursprünglich nur das Studium finanzieren. Doch trotz der verrauchten, lauten und stressigen Arbeit ist Lene bis heute dabei geblieben. Über die Jahre wurde sie so etwas wie die heimliche Geschäftsführerin. Klaus, dem Besitzer der Bar, war es recht. So musste er sich immer weniger kümmern. Die Kneipe lief gut und Lene blieb. Zwischen Klaus und Lene entwickelte sich über die Jahre eine Art Vater-Tochter Beziehung und schließlich bot er ihr sogar an, auch offiziell Barchefin werden und ihr die Kneipe zu übergeben. Da bekam sie es mit der Angst zu tun, dass ihr Leben, auch wenn es bisher nicht unbedingt schlecht gewesen war, sich in Endlosschleifen wiederholen und für immer so weiter gehen könnte. 

Jeder kennt diese Situation: Man sitzt in der Kneipe und unterhält sich. Irgendwann ertappt man sich dabei, dass man gar nicht mehr richtig dem eigenen Gespräch folgt, sondern eigentlich nur noch den Gästen am Nachbartisch zuhört. Neben der Kneipenstory rund um Helene beobachten wir in „Leif in Concert” vier dieser Gespräche vom Nachbartisch. Unterschiedliche Persönlichkeiten treff en hier aufeinander und ziehen uns in ihre Welt, irgendwo zwischen alltäglich und komplett durchgeknallt.  Die Paargespräche eröffnen uns einen anderen Teil der Kneipenwelt. Denn was wäre eine Kneipe ohne ihre Stammgäste? Und so verlassen wir an vier Stellen im Film Lene hinter der Bar und begeben uns zu den Gästen der Kneipe.

Insgesamt acht Persönlichkeiten schlüpften in die Rollen der Stammgäste. Es sind nicht durchweg Schauspieler, es sind auch ein Musiker, eine Regisseurin, ein Regisseur, ein Komiker und ein Kriminalbiologe darunter. Jeweils zu zweit haben sie ein Gespräch improvisiert. Die Themen der Gespräche waren vorgegeben, der Rest entwickelte sich im Drehprozess.

Jedoch steht das Konzert unter keinem guten Stern. Wird es Lene und Klaus gelingen ihren Traum zu verwirklichen?

Bildgalerie:

Regie/Autor – Christian Klandt, Dramaturgie – Frank Grützbach

leifinconcert.de

Technische Daten

Länge: ca 110 Minuten

Bildformat: 1:2,35 cinemascope, Farbe

Sprache: Deutsch

Produktion: Deutschland, 2017

Fertigstellung: Juni 2019

Premiere ist Samstag, 29.6., 14:30 Uhr im Astor in München, Kinostart: Frühjahr 2020

Text – und Bildquelle: Lischke&Klandt Filmproduktion, Fotocredit: Mike Auerbach

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