Psychische Erkrankung häufig Ursache für gestörtes Kaufverhalten
Anonyme Beratung zeigt Auswege

 

Sie wollten nur ein T-Shirt kaufen und kommen mit vollen Einkaufstüten zurück? Ab und zu auf Beutezug zu gehen und Schnäppchen zu ergattern kann Spaß machen. Wenn man jedoch sein Kaufverhalten nicht unter Kontrolle hat, hört der Spaß schnell auf. Viele Menschen schaffen sich die Waren nicht an, weil sie diese benötigen, sondern weil der Kauf selbst vorübergehend Glücksgefühle auslöst. Im Anschluss daran stellt sich bei den Betroffenen jedoch ein schlechtes Gewissen und Scham ein.

 

„Kaufsucht ist eine psychische Störung, die fast immer mit anderen psychischen Erkrankungen einhergeht.“, betont Kathrin Böing, die als Expertin für Gesundheitsmanagement bei TÜV Rheinland zahlreiche Unternehmen betreut. Die Störung tritt in allen Altersgruppen sowie Einkommens- und Bildungsschichten auf.

 

Finanzielle Probleme spitzen sich zu

 

Wer sein Kaufverhalten nicht mehr unter Kontrolle hat, steht häufig vor finanziellen und sozialen Problemen. „Betroffene verheimlichen ihre Sucht vor Verwandten, Freunden und Arbeitskollegen. Es kann auch zu Isolation und Leistungsabfall kommen.“, sagt die Expertin. Die finanziellen Auswirkungen lassen sich dagegen nicht verheimlichen – die Kontoauszüge sprechen eine klare Sprache. Auch gegenüber dem Arbeitgeber kann die Kaufsucht bekannt werden, wenn Gehaltspfändungen stattfinden.

 

Kreditkarten zurückzugeben ist ein erster Schritt

 

Der Ausstieg aus der Kaufsucht gelingt in der Regel nur mit professioneller Hilfe. Gut aufgestellte Unternehmen empfehlen ihren Mitarbeitern in diesen Situationen eine anonyme Beratung. Dies leisten zum Beispiel externe Spezialisten aus der Mitarbeiter- und Sozialberatung von TÜV Rheinland. Vorteil: Betroffene können offen über persönliche Probleme sprechen, ohne dass der Arbeitgeber davon erfährt. Zum anderen bekommen sie „Erste-Hilfe-Strategien“ wie beispielsweise die Kreditkarte zurückzugeben und die Unterstützung bei der Vermittlung eines Facharztes oder Therapeuten aufgrund der begleitenden psychischen Erkrankung.

 

Weitere Informationen zur Beratung von Mitarbeitern mit psychischen Problemen finden sich unter http://www.tuv.com/eap bei TÜV Rheinland.

 

 

 

Quelle: TÜV Rheinland AG, Archivbild

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