Die Moderatorin und Autorin Katrin Bauerfeind (35) hatte beruflich ursprünglich ganz andere Pläne: „Religion war in der Schule mein absolutes Lieblingsfach, ich habe Religion geliebt“, sagte Bauerfeind der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ . Sie habe immer denselben Religionslehrer gehabt, von der fünften Klasse bis zum Abitur: „Den fand ich toll. Das Thema Glaube hat mich fasziniert, das fand ich wahnsinnig spannend.“

Ich saß da mit zwei Lehrern in meiner Prüfung, und immer wenn ich aufs Klo musste, waren die beiden arbeitslos.

Sie habe Religion dann als schriftliches Abiturfach genommen – „vermutlich als Einzige im ganzen Ostalbkreis“, berichtete die in Aalen aufgewachsene Bauerfeind weiter. „Ich saß da mit zwei Lehrern in meiner Prüfung, und immer wenn ich aufs Klo musste, waren die beiden arbeitslos.“ Obwohl sie damals ein Theologiestudium in Erwägung zog, sei sie mittlerweile aus der Kirche ausgetreten und „habe gar nichts mehr damit am Hut“, sagte die 35-Jährige. „Ich bin nicht gläubig und halte Religion mittlerweile für ein wahnsinnig schwieriges Thema. Den Aspekt, dass der Glaube Menschen etwas gibt, das ihnen hilft und Hoffnung macht, finde ich immer noch gut. Aber alles, was Religion an Krieg und Leid über die Menschheit gebracht hat, ist doch fürchterlich.“

Wir haben mit Autos, Playmobil und Lego gespielt, ich hatte nie eine Puppe.

Wie ihre Freundinnen sei sie alles andere als ein „Mädchen-Mädchen“ gewesen, sagte Bauerfeind: „Wir haben mit Autos, Playmobil und Lego gespielt, ich hatte nie eine Puppe. Ich hatte in meinem ganzen Leben nie etwas Pinkes.“ Auch Mitschüler bekamen ihre Handfestigkeit zu spüren: „Ich bin mal nach Hause zu meinem Vater gekommen und hab ihm erzählt, dass es in der Schule einen Jungen gibt, der total blöde zu mir ist und mich auch manchmal haut. Da hat er gesagt: Von mir hast du das nicht, aber wenn dich einer haut, dann kannst du zurückhauen. Das fand ich super.“ Und das habe sie auch in die Tat umgesetzt. Eine Schwäche für Liebesfilme räumte die 35-Jährige allerdings auch ein: „,Pretty Woman‘ hab ich ungefähr 20-mal gesehen. Der geht immer. Ich trau mich schon gar nicht mehr, den zu gucken, weil ich schon so viel Lebenszeit deswegen vergeudet habe.“

 

 

 

 

 

Quelle:Neue Osnabrücker Zeitung, Bildrechte/copyright: Jonas Rogowski

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