Hollywood-Star Matt Damon spricht in einem Interview über Misserfolge, Herausforderungen der Filmindustrie und seine Freundschaft zu Ben Affleck

 

Ich hatte seinerzeit gerade zwei große Flops hinter mir

Matt Damon besitzt Nehmerqualitäten. Bereits zum vierten Mal ist der 45-Jährige nun im August als Jason Bourne auf der Leinwand zu sehen, doch unmittelbar vor seinem ersten Bourne-Film hatten ihm viele Hollywood-Experten bereits das Karriere-Ende prophezeit. „Ich hatte seinerzeit gerade zwei große Flops hinter mir.“, erinnerte sich Damon im Interview. „Und vor dem Start von ‚Die Bourne Identität‘ sagte die ganze Branche: ‚Das wird der nächste Reinfall‘ – und drei Flops nacheinander verzeiht dir niemand.“ Zu Damons Glück kam es anders, aber auch Misserfolge entmutigen ihn nicht. „Reue ist eine der schlimmsten Sachen überhaupt. Für jede meiner Entscheidungen gab es gute Gründe. Und jedes Mal habe ich etwas bei einem Film gelernt.“

 

Im Fernsehen kannst du eine Geschichte viel genauer, auch ernsthafter umsetzen.

Damon äußerte sich auch über eine der größten Herausforderungen der Filmindustrie: „Alles, was interessant ist, wandert zum Fernsehen ab. Die Filmstudios setzen sehr viel auf große Filme, und die muss man dann in jedem Teil der Welt vermarkten können. Also verpflichtet man sich dem Massengeschmack. Im Fernsehen kannst du eine Geschichte viel genauer, auch ernsthafter umsetzen. Als ich ins Geschäft kam, zählten große Filme, man machte nichts fürs Fernsehen. Jetzt heißt es: Wie cool wäre es, wenn wir 20 Stunden hätten, um diese Geschichte zu erzählen?“

 

Ben ist eine wunderbare Ausnahme, aber selbst wir sehen uns nicht so häufig, wie wir das gern tun würden

Mit Ben Affleck schrieb Damon das Skript zu „Good Will Hunting“, für das die beiden Freunde 1998 den Drehbuch-Oscar bekamen. „Wir hatten keine großen Erwartungen, wir wollten einfach nur ein Video, das wir uns auf den Kamin stellen konnten. Als arbeitsloser Schauspieler willst du irgendwas mit deiner ganzen Energie anfangen, und das war unser Ventil.“, erzählte er. Freundschaften wie die mit Affleck zu pflegen sei in der Branche schwierig: „Ben ist eine wunderbare Ausnahme, aber selbst wir sehen uns nicht so häufig, wie wir das gern tun würden. Wir sind kaum je zur selben Zeit am selben Ort. Deshalb habe ich auch schon Freunde verloren, und diejenigen, die ich noch habe, enttäusche ich ständig. Ich kann nicht so für sie da sein, wie ich das möchte. Allein im vergangenen Jahr verbrachte ich sechs Monate bei Dreharbeiten in China.“ Seine Familie habe er aber stets dabei. „Wenn ich ein gutes Angebot bekomme, dann gehen wir auf ein Familienabenteuer, ziehen an einen anderen Ort und leben dort. Zum Glück liebt meine Frau die vielen Reisen.“

 

 

 

Quelle: TERRITORY, Bildquelle: Image.net/Warner brother

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