Historische Gefängnislisten auf Ancestry.de bezeugen Kampf der Frauenrechtlerinnen in Großbritannien und ganz Europa

 

  •   1300  Suffragetten zwischen 1906 und 1914 in Großbritannien verhaftet
  •   Anhänger der britischen Bewegungen auch in Deutschland
  •   Protestumzüge in München im September 1912
  •   Weitere berühmte Namen wie Rosa Luxemburg in den Ancestry Datenbanken

 

Aktuell läuft der Film „Suffragette – Taten statt Worte“ in unseren Kinos. Während auf der Leinwand Stars wie Meryl Streep und Carey Mulligan für das Frauenwahlrecht kämpfen, blickt Ancestry.de zurück: Vor kurzem online gestellte historische Aufzeichnungen dokumentieren die Verhaftung von mehr als 1300 Suffragetten. Darunter befanden sich führende Köpfe einer Bewegung, die auch in Deutschland Anhänger und Unterstützer fand.

 

Frauen in Großbritannien hatten viele Jahre erfolglos für ihr Wahlrecht gekämpft, bis sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Teil der Frauenrechtlerinnen radikalisierte. Damals waren Straßenblockaden, unangemeldete Demonstrationen, Hungerstreiks und weitere weitaus drastischere Mittel an der Tagesordnung. Um die Bewegung der so genannten Suffragetten (abgeleitet aus dem Englischen „suffrage“ – „Wahlrecht“) zu unterdrücken, wurden unzählige Verhaftungen vorgenommen.

 

Pünktlich zum Filmstart wurden die Listen der Inhaftierungen aus dem Nationalarchiv in Kew von Ancestry digitalisiert und online gestellt. Diese Papiere bezeugen die Verhaftung von 1300 Suffragetten, darunter führende Köpfe wie Emmeline Pankhurst, aber auch weniger bekannte männliche Unterstützer wie Hugh Arthur Franklin, der für eine Attacke auf den Innenminister Winston Churchill verhaftet wurde. Zusammen mit ihren Töchtern gilt Emmeline Pankhurst, im Film gespielt von Meryl Streep, als die Anführerin der Suffragetten. Sie wurde bereits von ihren Eltern in die Bewegung eingeführt und war die Gründerin der Women´s Social and Political Union (WSPU). Schon früh setzte sie auf neue, militantere Methoden des Protests, was ihr im Laufe der Jahre gleich mehrere Gefängnisaufenthalte einbrachte. Doch auf die Inhaftierungen konnten sie nicht daran hindern, für die Rechte der Frauen einzustehen: Im Gefängnis rief sie andere politische Gefangene dazu auf, gegen die Haftbedingungen zu protestieren, unter anderem mit Hungerstreik.

 

Suffragetten in Deutschland

 

Auch hierzulande fanden sich Sympathisantinnen der Suffragetten: Lida Gustava Heymann und Dr. Anita Augspurg, führende Aktivistinnen des radikalen Flügels der deutschen Frauenbewegung, unterstützten die Suffragetten und begannen ihren Kampf für das Frauenwahlrecht in Deutschland. Um an den Protestumzügen teilzunehmen, reisten sie selbst als überzeugte Anhänger nach London. Zwar übernahmen die deutschen Frauenrechtlerinnen und Pazifistinnen das kompromisslose, radikale Vorgehen der britischen Bewegung nicht, wohl aber Banner, Fahnen, Anstecker und Demonstrationszüge: In München veranstalteten sie im September 1912 eine „Frauenstimmrechtsfahrt“, durch die viele Münchnerinnen und Münchner überhaupt erst von der deutschen Frauenrechtsbewegung erfuhren.

 

SuffragettenFilmRealitaet01Rosa Luxemburg und weitere große Frauenrechtlerinnen

„Beim Schauen eines solchen Films mit historischem Hintergrund vergisst man oft, dass es sich um wahre Begebenheiten und reale Personen gehandelt hat. Umso spannender ist es, wenn man originale Dokumente wie die Listen aus Kew tatsächlich in den Händen hält und die Namen der Charaktere aus dem Film schwarz auf weiß vor sich sieht.“, so Nikolai Donitzky, Managing Director Deutschland und Osteuropa bei Ancestry. „Dass sich die Bewegung durch Frauen wie Anita Augspurg und Lida Gustava Heymann bis nach Deutschland ausgeweitet hat, ist gerade für uns Münchner umso interessanter. Generell ist die gesamte deutsche Frauenbewegung mit berühmten Namen wie Hedwig Dohm, Clara Zetkin und Rosa Luxemburg eine spannende Sache für uns – nicht zuletzt weil wir gerade bei den deutschen Vertreterinnen auf eine Vielzahl von Dokumenten und Aufzeichnungen in den Datenbanken von Ancestry.de zurückgreifen können.“

 

Trailer „Suffragette – Taten statt Worte“:

 

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Text- und Bildquelle: LEWIS Communications GmbH

Bildrechte: Ancestry.de

Ein Gedanke zu „Hinter Gittern: Suffragetten in Film und Realität“
  1. Wirklich schade, dass der gesamte Beitrag in „männlicher“ Sprache geschrieben ist.

    „Darunter befanden sich führende Köpfe einer Bewegung, die auch in Deutschland Anhänger und Unterstützer fand.“

    Bestimmt waren es doch mehrheitlich Frauen, oder?

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