Der 100. Geburtstag Heinrich Bölls am 21. Dezember 2017 bietet eine ganz besondere Gelegenheit, die Schätze des in der Zentralbibliothek am Neumarkt, Köln-Innenstadt, beheimateten Heinrich-Böll-Archivs einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Die Ausstellung „Heinrich Böll und die bildende Kunst“, die vom 13. Dezember 2017 bis 17. Februar 2018 zu sehen ist, widmet sich erstmals einem bislang wenig beachteten Themenkomplex im Kontext der Böll-Rezeption. Die zentrale Frage, inwieweit sich der Autor mit bildkünstlerischen Aspekten auseinandergesetzt hat und welche Spuren diese im Werk Heinrich Bölls hinterlassen haben, steht im Fokus der Präsentation. Seine frühesten Begegnungen mit der Bildenden Kunst, so erinnerte sich Heinrich Böll, seien mit den Besuchen in den Kölner Museen verbunden, ferner unterstrich Böll immer wieder den Stellenwert der Bilder für seinen Schreibprozess: „Ich glaube z. B., dass ich als Autor – das mag sehr komisch klingen – viel mehr von der Malerei beeinflusst gewesen bin, lange bevor ich von der Literatur beeinflusst war“.

 

Wesentliche Impulse erhielt Böll zum Beispiel durch Stefan Lochner und seine „Muttergottes in der Rosenlaube“ im Wallraf-Richartz Museum, durch den „Genter Altar“ der Brüder van Eyck oder auch durch Paul Cézanne, den Wegbereiter der Klassischen Moderne, sowie durch Paul Klee. Des Weiteren soll der freundschaftliche und berufliche Austausch zwischen Böll und seinen Künstlerfreunden dargelegt werden. Exemplarisch stehen hier HAP Grieshaber, Joseph Faßbender, Georg Meistermann, der sowjetische Maler Boris Birger, der Fotograf Chargesheimer und Joseph Beuys, mit dem Böll die Gründung einer „Freien Internationalen Hochschule für Kreativität und Interdisziplinäre Forschung e. V.“ plante, eine Idee, die sich allerdings nie realisieren ließ.

 

Am Dienstag, 12. Dezember 2017, um 19 Uhr eröffnet die Beigeordnete für Kunst und Kultur, Susanne Laugwitz-Aulbach, die Ausstellung „Heinrich Böll und die bildende Kunst“ in der Zentralbibliothek, Josef-Haubrich-Hof 1, Köln-Innenstadt. Anschließend sprechen René Böll, Sohn Heinrich Bölls, Markus Schäfer, Heinrich-Böll-Stiftung, und Dr. Gabriele Ewenz, Leiterin des Heinrich-Böll-Archivs und Kuratorin der Ausstellung, über das Ausstellungsprojekt.  Es handelt sich um eine Veranstaltung in der Reihe „Das Rote Quadrat“ des Literatur-inKöln-Archiv (LiK) und des Heinrich-Böll-Archiv der Stadtbibliothek Köln.  Die Ausstellung ist Montag, Mittwoch und Freitag von 10 bis 18 Uhr, Dienstag und Donnerstag von 10 bis 20 Uhr und Samstag von 10 bis 15 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei.

 

 

 

 

Text – und Bildquelle: Stadt Köln, Archivbild

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