250.000 LKW-Fahrten durch die Stadt einsparen

Die städtische Tochter Hafen- und Güterverkehr (HGK) AG hat im Juni 2015 die erste Ausbaustufe des Terminals für den kombinierten Ladeverkehr (KLV) im Industriepark Köln-Nord in Betrieb genommen. Mitte Januar gaben die Aufsichtsgremien der HGK grünes Licht für die 2. Ausbaustufe. Seit über zwei Jahren bekundet die HGK bereits gegenüber der städtischen Wirtschaftsförderung ihr Interesse, die an das Terminal angrenzenden Flächen für die Weiterentwicklung des KLV-Terminals zu einem Logistikzentrum erwerben zu wollen.

 

„Wir unterstützen den Verkauf dieser Flächen an die HGK. Der Terminalausbau ist nicht nur volkswirtschaftlich sondern auch umweltpolitisch von großer Bedeutung. Bei Vollbetrieb werden zukünftig 250.000 LKW-Fahrten pro Jahr, die durch die Stadt und den Autobahnring verlaufen, wegfallen. Während der südwestliche LKW-Transportverkehr über Köln-Eifeltor auf die Schiene umgeladen wird, würde dann der nördliche Verkehr über das Terminal Nord auf die Bahn verladen. Dies wäre ein erheblicher Effekt zur Verringerung von Luftschadstoffen und somit eine Premiummaßnahme im Luftreinhalteplan. Die HGK leistet zudem einen nicht zu unterschätzenden Beitrag für die infrastrukturelle Daseinsvorsorge Köln.“, erklärt Jörg Frank, wirtschaftspolitischer Sprecher und Geschäftsführer der grünen Ratsfraktion.

 

Insgesamt investiert die HGK mit 1. und 2. Ausbaustufe 83 Mio. Euro in die Güterverkehrsinfrastruktur Kölns. Das Terminal wird von der HGK-Tochter  NESKA betrieben. Für die Entwicklung zum Logistikzentrum benötigt die HGK die unbebauten Flächen von ca. 27 ha, z.B. für Lagerungseinrichtungen, Kühllager und Kommissionierung, vorgesehen, das von HGK-Partnern geführt würde.

 

„Es entstünden nicht nur mindestens 500 zusätzliche tarifgebundene sichere Arbeitsplätze auch für gering Qualifizierte, sondern die HGK zahlt auch Gewerbesteuer. Die HGK erwirtschaftet zusammen mit ihren Töchtern RheinCargo, HTAG und Neska-Gruppe, einen jährlichen Gesamtumsatz von ca. 500 Mio. Euro und einen Beitrag zur Gewinnausschüttung der Stadtwerke für den städtischen Haushalt. Mittelfristig prognostiziert die HGK AG Ergebnisabführungen von ca. 7 bis 11 Mio. Euro im Jahr. Das sind gewichtige Argumente, warum die HGK und nicht Amazon die Fläche vor dem KLV-Terminal erhalten soll.“, argumentiert Jörg Frank.

 

„Amazon ist für Steuervermeidung, unsichere Beschäftigungsverhältnisse und wohlfeile Ankündigungen bekannt. Die Verwaltung hat als Aufgabe der Wirtschaftsförderung Amazon eine andere geeignete Fläche im Industriepark Nord angeboten. Allerdings wird es wohl kaum rechtsverbindlich möglich sein, Amazon zu verpflichten, auf Dauer in Köln Gewerbesteuer zu zahlen und tariflich gesicherte Arbeitsplätze zu schaffen.“, so Franks Fazit.

 

 

 

 

Quelle: Grüne Fraktion, Bildrechte: KNJ/Martina Uckermann

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