Gefühle auf Abwegen? Sind gar nicht so selten. Wie die ElitePartner-Studie 2019 zeigt, hat sich jeder Zweite von über 4.000 Befragten trotz Beziehung schon fremdverliebt. Die größte Gefahr für die Liebe geht vom unmittelbaren Umfeld aus. Die Eifersucht auf Babysitter, Fitness-Trainerin und Tanzpartner ist dagegen meist unbegründet.

Jeder Zweite war schon fremdverliebt: Kollegen sind das größte Risiko

Das Gute vorweg: 49 Prozent der befragten Männer und Frauen gaben an, sich noch nie zu jemandem hingezogen gefühlt haben, obwohl sie vergeben waren. Das heißt aber auch: Jeder Zweite hat sich mindestens einmal fremdverliebt. Besonders hoch ist das Risiko offenbar am Arbeitsplatz: Mit 21 Prozent hat schon jeder Fünfte trotz Beziehung für einen Arbeitskollegen oder eine Arbeitskollegin geschwärmt. Männer (24 Prozent) übrigens häufiger als Frauen (19 Prozent) und Akademiker (27 Prozent) deutlich häufiger als Nicht-Akademiker (18 Prozent).

Es bleibt in der Familie: wenn Freunde und Verwandte das Liebesglück stören

Beste Freunde sind tabu? Mag sein, doch das hält die Gefühle nicht unbedingt in Zaum. Knapp jeder Zehnte (9 Prozent) hat sich schon in einen engen Freund seines Partners verguckt. Besonders häufig passiert das offenbar in frischen Beziehungen. 18 Prozent der Liierten, die unter einem Jahr zusammen sind, haben schon einmal Gefühle für einen engen Freund des eigenen Partners entwickelt. Und auch, wenn sich alle untereinander kennen, schützt das wenig vor Fremdverlieben: Jeder Sechste hat bereits heimlich für jemanden aus dem gemeinsamen Bekanntenkreis geschwärmt (16 Prozent). Noch heikler: Familienmitglieder des Partners. Ganze sieben Prozent der Männer und drei Prozent der Frauen haben sich zu Geschwistern, Cousins oder einem Elternteil des Partners hingezogen gefühlt.

Alte Liebe rostet nicht: Studienfreunde und Ex-Partner sorgen bei jedem Zehnten für Rückfälle

Die Vergangenheit ruhen lassen – das fällt vielen offenbar auch dann schwer, wenn sie bereits wieder vergeben sind. Elf Prozent der Befragten sich trotz neuer Liebe schon zum Ex-Partner hingezogen gefühlt. Gerade, wer erst seit kurzer Zeit wieder liiert ist, berichtet häufiger von einer Schwärmerei für den Ex: Jeder sechste Liierte, der seit weniger als einem Jahr mit dem aktuellen Partner zusammen ist, gibt zu, schon einmal trotz Beziehung Gefühle für einen früheren Partner entwickelt zu haben (16 Prozent).

Größere Gefahr, sich fremdzuverlieben, besteht auch bei alten Schul- und Studienfreunden. Jeder achte Mann (12 Prozent) und jede zehnte Frau (10 Prozent) geben zu, dass sie sich trotz Partnerschaft plötzlich zu einem alten Freund oder einer alten Freundin hingezogen gefühlt haben. Besonders häufig passiert das offenbar, wenn die gemeinsame Zeit noch nicht allzu lange her ist: Frauen und Männer unter 30 Jahren berichten mit 14 Prozent jedenfalls deutlich mehr von einer Schwärmerei für einen alten Freund.

Nachbarn, Vereinsmitglieder und Dienstleister? Kein Grund zur Eifersucht

Die gängigen Klischees in puncto Fremdgeh-Potenzial sorgen dagegen eher selten für ungeplante Gefühlsausbrüche. Sieben Prozent der Männer und nur drei Prozent der Frauen haben sich schon einmal trotz Partnerschaft zu einem Nachbarn oder einer Nachbarin hingezogen gefühlt. Mitglieder von Vereinen oder Hobbygruppen haben insgesamt fünf Prozent der Befragten aus dem emotionalen Gleichgewicht gebracht. Noch weniger Gefahr stellen Dienstleister wie Babysitter, Handwerker, Gärtner oder Au-Pairs dar. Zu dieser Gruppe haben sich gerade einmal zwei Prozent der Männer und Frauen schon einmal hingezogen gefühlt, obwohl sie vergeben waren.

Schwitzen ohne Risiko: Tanzpartner, Fitnesstrainer und Physiotherapeuten beeindrucken die Wenigsten

Und nicht zuletzt zeigen die Ergebnisse der ElitePartner-Studie 2019: Körperliche Nähe bedeutet nicht zwangsläufig, dass sich auch Gefühle entwickeln. Eifersucht auf Tanzpartner, Physiotherapeuten und Co ist in der Regel unbegründet. Gerade einmal drei Prozent haben sich schon in einen Sport- oder Tanzpartner fremdverliebt, zwei Prozent in den eigenen Physiotherapeuten, Arzt oder Psychologen. Und ebenfalls zwei Prozent haben Gefühle für ihren (Fitness-)Trainer entwickelt.

Diplom-Psychologin Lisa Fischbach von ElitePartner: „Emotionen lassen sich schlecht kontrollieren – wie wir uns dazu verhalten aber schon“

„Selbst in zufriedenen Partnerschaften können Schwärmereien oder Verliebtheit entstehen“, so Diplom-Psychologin Lisa Fischbach. „Das ist selten beabsichtigt, meist überkommen einen die Gefühle der Anziehung wie aus dem Nichts. Auslöser dafür sind vor allem gemeinsam verbrachte Zeit, geteilte Interessen und alte Gefühle, mit denen man positive Erlebnisse verbindet. Dadurch entsteht Vertrautheit und Nähe, die neben der körperlichen Attraktivität anziehend wirkt. Wir sind Menschen und Emotionen lassen sich schlecht kontrollieren – wie wir uns dazu verhalten aber schon. Jeder kann an diesem Punkt entscheiden, ob er der Anziehung mehr Raum gibt oder die Schwärmerei verantwortungsvoll hinterfragt. Sie ist ein wertvoller Ratgeber, was in der Beziehung vermisst wird und darum sollte man sich bestenfalls mit dem Partner kümmern.“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: Elite Partner, Archivbilder

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