Namen der Großelterngeneration und sogar aus der Kaiserzeit sind wieder angesagt

Wilhelm, Frieda, Gustav: Akademiker-Eltern in Deutschland geben ihren Kindern immer öfter Vornamen aus der Kaiserzeit. Und auch die Vornamen aus der heutigen Großelterngeneration werden im Jahr 2014 immer beliebter. Gabriele Rodríguez von der Namenberatungsstelle Leipzig erklärt die Trends so: „Es ist häufig ein Kreislauf. Akademiker geben ihren Kindern exotische Vornamen, die mit der Zeit dann auch bei weniger gebildeten Eltern populär werden. Aber dann suchen Akademiker wieder nach einer neuen Nische.“ Auch bei den populären Vornamen wie Leon oder Marie gibt es 2014 Veränderungen: Nur noch ein bis drei Prozent eines Geburtsjahrgangs tragen einen der Top-Ten-Vornamen, vor zehn Jahren waren es noch doppelt so viele.

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Gabriele Rodríguez: „Die Deutschen bekommen weniger Kinder, und sie bekommen sie später. Deshalb soll der Name ausdrücken, dass das eigene Kind ein ganz besonderes ist.“ Der Trend zu bestimmten Vornamen ist nicht in ganz Deutschland gleich, so die Expertin: „Das hat vor allem mit dem Klang zu tun. Eltern wählen Namen, die gut zur örtlichen Sprachfärbung passen – härtere Klänge wie Frederik eher in Norddeutschland, Namen auf i oder y eher im Saarland oder in Sachsen.“ Generell lässt das deutsche Namenrecht seit 2009 alle Vornamen zu, vorausgesetzt sie gefährden nicht das Kindeswohl, sprich: Machen den Träger lächerlich. Doch das ist eine Ermessensfrage, bei der die Standesbeamten von Ort zu Ort unterschiedlich entscheiden können. Den Wunschnamen schon vor der Geburt auf der Behörde abzuklären wäre daher wohl ratsam.

 

Quelle: ELTERN, Archivbild

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