Die digitale Transformation ist für viele noch immer Synonym für die Industrie 4.0 und die damit einhergehenden Veränderungen im Bereich Wertschöpfung und Produktivitätssteigerung. Neben diesem wirtschaftlichen Aspekt der Digitalisierung werden die sozialen und gesellschaftlichen Aspekte oftmals vernachlässigt. Die Diskussion über soziale und gesellschaftliche Auswirkungen der Digitalisierung steckt heute noch in den Kinderschuhen und Lösungen für bevorstehende oder aktuelle Herausforderungen können nur gefunden werden, wenn das Thema auch öffentlich diskutiert wird.

Nichts genaues weiß man nicht

Dass sich vieles ändern wird, ist klar, was genau und wie dies aber passieren wird, kann hingegen kaum vorausgesagt werden. Nehmen wir das Beispiel Jobs. Die meisten Experten erwarten für die kommenden Jahre einen massiven Umbruch auf dem Arbeitsmarkt. Wie viele Stellen jedoch in welchen Branchen wegfallen, und wie viele Jobs in neuen Bereichen hinzukommen werden, ist reine Spekulation. Ebenso kann man nur über zukünftige Beschäftigungs- und Arbeitsmodelle spekulieren, kaum aber treffende Aussagen machen. Fakt bleibt jedoch, dass aufgrund des zunehmenden Maßes an Technisierung und Digitalisierung entscheidende Veränderungen bevorstehen.

Technischer Fortschritt ändert die Gesellschaft immer

Schon immer haben technische Innovationen zu tief greifenden gesellschaftlichen Umbrüchen geführt. Nach dem Ackerbau (Sesshaftwerdung), der Industrialisierung (Dampfmaschine, Industrie 1.0), der industriellen Revolution (Elektrifizierung, Industrie 2.0) und dem Computerzeitalter (ab 1970, Industrie 3.0), stehen wir heute also am Anfang der 4. Industriellen Revolution – im Transformationsprozess der Digitalisierung. Befassen wir uns mal genauer mit dem Begriff Digitale Transformation: In unmittelbarem Zusammenhang mit diesem Begriff stehen die Begriffe Digitalisierung, Industrie 4.0 und Internet of Things. Die Transformation bezeichnet den Umwandlungsprozess vom Analogen, hin zum Digitalen. Industrie 4.0 bezeichnet die moderne Produktionsweise, die in vielen Bereichen schon vollautomatisiert abläuft und das Internet of Things (Iot), das Internet der Dinge ist das Ergebnis einer extrem rasanten Zunahme von mobilen, smarten Geräten.

Wir sind mittendrin

Heute hat die Digitalisierung in vielen Bereichen längst Einzug in unseren Alltag erhalten. Produkte und Geräte, die mit dem Zusatz „Smart“ daherkommen, werden immer mehr. Nutzen soll uns das, indem sie uns das Leben vereinfachen. Smartwatches, Smartphones, Fitnesstracker, vernetzte Kühlschränke und Waschmaschinen sind schon lange keine Zukunftsmusik mehr, sondern werden rege genutzt. Die Geschwindigkeit, in welcher diese Geräte Einzug in unseren Alltag erhalten haben, ist fast schon beängstigend. Noch vor einer Generation, im Jahr 2000, hatten die Menschen Angst vor einem globalen Computercrash, was ein Smartphone war, wusste zu dem Zeitpunkt jedoch niemand.

Heute verfügen mehr als die Hälfte der Sechs- bis ZehnJährigen ein eigenes Smartphone. Die sozialen Auswirkungen auf die Kinder sind enorm. Angefangen über die Kommunikation und eine deutlich zu beobachtende Simplifizierung der Sprache, Abstumpfung durch ein Übermaß an Konsum von nicht altersgemäßen medialen Inhalten, permanenter Zugriff auf Unterhaltung bis hin zur völligen Isolation und Rückzug in sozialen Netzwerken lassen sich zahlreiche Auswirkungen feststellen.

Weniger Skepsis als früher

Was bedeuten all diese Entwicklungen nun für die Gesellschaft? Fest steht, der digitale Wandel prägt gesellschaftliche Strukturen und nimmt Einfluss auf kulturelle Werte und Normen. Angefangen im Alltag, im Schul- und Universitätsleben, über die Arbeitswelt und Unternehmen bis hin zu Kultur, Medien und Politik kann sich niemand von dieser Entwicklung ausnehmen. Dies hat sowohl positive als auch negative Folgen und Begleiterscheinungen. Hier sind vor allem die Rolle von personenbezogenen Daten und der Umgang mit diesen zu erwähnen. Wenn neue Entwicklungen zu Trends werden, etablieren sie sich oft. Während beispielsweise noch vor 10 Jahren, eine gewisse Skepsis sowohl bei Privatpersonen, als insbesondere auch bei Unternehmen vorherrschte, was die Kommunikation auf sozialen Netzwerken betrifft, kommt heute kein Unternehmen mehr an Social Media vorbei. Social-Media-Marketing ist zum Beispiel ein essenzieller Bestandteil des Leistungsspektrums einer Agentur für digitale Transformation und Online-Marketing. Moderne Unternehmen sollten und müssen diese Social-Media-Kanäle nutzen, um relevant innerhalb der jeweiligen Zielgruppe zu bleiben. Auf der anderen Seite will die Zielgruppe auch explizit mit neuen Angeboten versorgt werden. Soziale Netzwerke und Plattformen dienen schon längst nicht mehr nur dem reinen Kommunizieren mit Freunden, sondern sie beziehen mehr und mehr Bereiche des Lebens in diese Netzwerke hinein.

Wer gestaltet die Digitalisierung?

Selbstverständlich ist die digitale Transformation eine enorme gesellschaftliche Herausforderung. Sowohl die Chancen als auch die Risiken müssen während des Prozesses immer wieder neu bewertet und abgewogen werden. Die Geschwindigkeit, mit der die Digitalisierung voranschreitet, ist mit keiner anderen gesellschaftlichen Veränderung zu vergleichen, genau das macht sie so unvorhersehbar. Letztlich lässt sich die Digitalisierung nicht mehr umkehren, wie sie aber letztlich gestaltet wird, hängt von den Entscheidungen der Gestaltungswilligen ab. Die entscheidende Frage ist, wer soll Kontrolle über die Möglichkeiten der digitalen Welt ausüben. Dies kann entweder den Unternehmen überlassen werden oder aber aktiv mitgestaltet werden. Der Schutz von Meinungsfreiheit und Privatsphäre muss längst nicht nur noch offline, sondern auch online gewährleistet werden. Auch interessant ist die Frage, wie man kommende Generationen bestmöglich auf die umfassenden Veränderungen vorbereiten.

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: World of Words, Archivbild

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