JOYclub-Umfrage: BDSM in der Beziehung

 

Der zweite Teil der erotischen Roman-Trilogie „Shades of Grey“ bringt mit seinem Kinostart das Thema BDSM erneut in heiße Diskussionen. Wie realitätsnah ist jedoch die dargestellte Beziehung zwischen dem selbstsicheren und erfolgreichen Christian Grey, dessen Lust auf sexuelle Dominanz gründet, und der unsicheren Studentin Anastasia Steele, die sich zögerlich auf Greys Praktiken einlässt? Im Januar 2017 wurden über 1.000 BDSM-Anhänger von der Erotik-Community JOYclub hierzu befragt.

 

Wie leben Frauen und Männer in Partnerschaften mit Machtgefälle?

Die Ergebnisse zeigen deutlich: Auch wenn die Mehrheit mit 59,9% der weiblichen BDSM-Anhänger eine eindeutige devote sexuelle Neigung verspürt, ist das Bild der unsicheren, abhängigen Frau komplett falsch. Im Gegenteil: Sie wissen sehr genau, was sie wollen und leben dies meistens auch kompromissloser aus als dominante Männer. Für Letztere scheint BDSM zumindest häufiger nur eine erotische Abwechslung zu sein.

 

Keine Kompromisse: Weibliche BDSM-Anhänger suchen intensiver nach gleichgesinnten Partnern als Männer

 

So kann sich ein knappes Drittel der weiblichen BDSM-Anhänger auf keinen Fall vorstellen, mit einem Partner zusammen zu sein, der ihre Neigung nicht teilt. Bei den männlichen Umfrageteilnehmern sind dies nur 18,8%. Entsprechend leben die befragten Frauen auch viel häufiger in Beziehungen, in denen beide Partner BDSM praktizieren. Während 42,9% der Frauen in einer solchen Beziehung leben, sind es nur 36,2% der befragten Männer. Lediglich 11,9% der Frauen leben mit Partnern zusammen, die ihre Vorliebe nicht teilen. Bei Männern sind es mit 22,3% nahezu doppelt so viele. Auch bei der Frage, ob die eigene Neigung schon einmal Grund für das Scheitern einer Beziehung war, verdichtet sich das Bild: 38,5% der Frauen antworteten mit Ja, bei den Männern lediglich 31,3%.

 

Jeder dritte BDSM-Anhänger wünscht sich eine offene Beziehung

 

Fast identisch antworten Frauen und Männer dagegen bei der Frage nach der Traumbeziehung. Die große Mehrheit von jeweils knapp über 60% wünscht sich eine monogame Beziehung, in der beide Partner die Vorliebe für BDSM teilen. Immerhin knapp ein Drittel der Befragten wünscht sich dagegen eine offene Beziehung, bei der beide Partner ihre BDSM-Neigung auch außerhalb der Beziehung ausleben.

 

Die Umfrage spiegelt laut Christian Schumann, Pressesprecher von JOYclub, die Erfahrungen aus den Foren und Gruppen der Community wider: „Zu unserer Community zählen viele Mitglieder, die auf Bondage, Lustschmerz oder das Spiel mit Dominanz und Unterwerfung stehen – Frauen sogar häufiger als Männer. Wer weibliche BDSM-Anhänger in die Ecke des unsicheren Opfers steckt, liegt jedoch falsch. Diese Frauen erleben eine der fantasievollsten und intensivsten Formen sexueller Lust. Und um diese devote Lust auszuleben, gehört sehr viel Selbstbewusstsein. Insofern ist Shades of Grey zwar ein Film, der durchaus realistische BDSM-Praktiken zeigt, sich bei den Charakteren aber bei den gängigen Klischees bedient.“

 

Auch wenn der erste Teil in der Community sehr kontrovers diskutiert wurde, stößt „Shades of Grey“ auch unter BDSM-Anhängern zumindest auf große Neugier. Jede zweite Frau plant laut Umfrage, sich den zweiten Teil anzuschauen. Bei den Männern immerhin noch knapp jeder dritte. Befragt nach dem besten Film, der BDSM thematisiert, bleibt aber ein Klassiker aus dem Jahre 1975 vorn: Just Jaeckins „Die Geschichte der O.“!

 

Weitere Informationen zum Thema unter http://www.joyclub.de/sog

 

Quelle: JOYclub, Archivbild

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