Beinahe drei von vier Siebtklässlern in Deutschland leiden regelmäßig an Kopfschmerzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Befragung, die das ZIES (Zentrum für Forschung und Diagnostik bei Implantaten, Entzündungen und Schmerzen) im Rahmen des bundesweiten Projekts „Aktion Mütze – Kindheit ohne Kopfzerbrechen“ durchgeführt hat [1]. Die Aktion, die von der Siemens-Betriebskrankenkasse SBK unterstützt wird, klärt über Kopfschmerzen bei Kindern und Jugendlichen auf und gibt Unterstützung für deren Prävention. Eva Berninger, zuständig für Präventionsangebote bei der SBK, erklärt, was hinter einem brummenden Kopf bei Kindern steckt und wie Betroffene dem Schmerz vorbeugen können.

Stechend, pulsierend oder drückend – Kopfschmerzen äußern sich auf vielfältige Weise und sind häufig mit starken Einschränkungen im Alltag verbunden. So konnte etwa jeder dritte Schüler, der regelmäßig an Migräne leidet, sowie jeder fünfte Schüler mit Kopfschmerz vom Spannungstyp an mindestens einem Tag innerhalb der vergangenen drei Monate aufgrund von Kopfschmerzen nicht am Unterricht teilnehmen. Über 60 Prozent der betroffenen Kinder und Jugendlichen meiden allerdings den Weg zum Arzt, jeder Dritte greift auch ohne ärztlichen Rat zu rezeptfreien Medikamenten. „Diese Entwicklung beobachten wir mit Sorge – denn wenn Arzneien bedenkenlos gegen Kopfschmerzen eingenommen werden, kann das die Symptome sogar noch verstärken. Deutlich wirksamer ist es, langfristig an der Ursache anzusetzen und Kopfschmerzen vorzubeugen“, erklärt Berninger. Regelmäßige Kopfschmerzen bei Kindern und Jugendlichen führen oft zu psychischen Problemen. Betroffene entwickeln darüber hinaus häufig lebenslange chronische Kopfschmerzen.

Was hilft gegen einen dicken Kopf?

Ein gesunder und aktiver Lebensstil kann viel dazu beitragen, Kopfschmerzen bei Schülern vorzubeugen. „Besonders wichtig ist die regelmäßige Zufuhr von vollwertigen Kohlenhydraten, daher sollten keine Mahlzeiten ausfallen. Auch eine Trinkmenge von mindestens zwei Litern Wasser am Tag sowie regelmäßige und ausreichende Schlafenszeiten sind von großer Bedeutung. Zudem sollten Kinder und Jugendliche mindestens 90 Minuten pro Tag in Bewegung sein“, rät Berninger. Wenn Kinder über längere Zeit Bildschirminhalte betrachten, kann dies Kopfschmerzen auslösen. Ein angemessenes Pensum an nicht verplanter Freizeit trägt ebenfalls zur Prävention bei.

Aufklärung für Schüler, Eltern und Lehrer

Das bundesweite Projekt „Aktion Mütze – Kindheit ohne Kopfzerbrechen“ klärt Schüler und Schülerinnen, Lehrkräfte und Eltern mit der Unterrichtseinheit „Mütze hat den Kopfschmerz satt“ über die Ursachen und Maßnahmen zur Prävention von Kopfschmerzen bei Kindern und Jugendlichen auf. Zudem sensibilisiert es für die Auswirkungen eines unreflektierten Gebrauchs von Medikamenten. Seit Herbst 2015 haben über 100.000 Kinder und Jugendliche mit den Materialien gearbeitet. Unterstützt wird das Projekt von der SBK. „Wir erkennen, dass eine frühzeitige Aufklärung über Kopfschmerzen bei Kindern und Jugendlichen immer wichtiger wird. Deshalb freuen wir uns, als gesetzliche Krankenkasse Partner der ‚Aktion Mütze‘ zu sein und Schülern zu einem schmerzfreieren Alltag zu verhelfen. Denn Kopfschmerzen muss niemand einfach so hinnehmen – man kann viel dagegen tun“, sagt Berninger.

[1] Ergebnisse einer freiwilligen Befragung in 15 Bundesländern für Eltern und Kinder von 2014-2017. Die Befragung erhebt erstmals umfassende und international vergleichbare Daten zur Kopfschmerzprävalenz und -versorgung bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Ausgewertet wurde eine 2114 Datensätze umfassende Stichprobe, die repräsentativ für siebte Klassen an weiterführenden Schulen in der Bundesrepublik Deutschland ist.

 

 

 

 

 

Quelle: Siemens, Archivbild

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