Christiane Hörbiger ist mit ihren 78 Jahren immer noch eine Grande Dame wie aus dem Bilderbuch. Sie bewahrt immer Haltung – selbst im größten Kummer. Ein Jahr ist es nun her, dass die Schauspielerin ihrem Lebenspartner Gerhard Tötschinger, mit dem sie 32 Jahre glücklich war, für immer Lebewohl sagen musste. Jetzt spricht sie erstmals über ihren Schmerz und ihr neues Leben nach der ersten, großen Trauer.

 

Ich bin außerstande, nur den Gedanken zu haben, dass man Selbstmord begehen kann.

Christiane Hörbiger spielt in ihrem neuesten TV-Drama “Die letzte Reise” eine Frau, die ihrem Leben nach dem schmerzlichen Verlust ihrer Lebensliebe ein Ende setzen möchte. Die Figur ist realitätsnah – dennoch ist sie ganz anders als Christiane Hörbiger: „Ich bin außerstande, nur den Gedanken zu haben, dass man Selbstmord begehen kann.“ An einen Freitod dachte sie noch nicht einmal in ihren schwersten Stunden: „Ich habe meinem Vater versprochen, dass ich das niemals tun würde. Und ich hoffe, so Gott will, dass ich nie mehr im Leben einen Grund haben werde, mich umzubringen.“

 

Mein Leben ist endlich! Ich werde im nächsten Jahr 80!

Im Film sagt sie den berührenden Satz: „Ich hatte einen Mann, den ich sehr geliebt habe. Was jetzt noch kommt, hat für mich keinen Wert mehr.“ Solche Gedanken hatte Hörbiger nach dem Verlust ihres „Lebensmenschen“, wie sie Gerhard Tötschinger liebevoll nannte, jedoch nicht: „Nicht im geringsten. Das muss man sich erst erarbeiten. Sich nach dem Verlust und den Schmerzen zu sagen: ‚Das ist MEIN Leben!‘ Die Schmerzen sind immer noch da, aber man kann es üben, positiv in die Zukunft zu schauen, indem man dankbar ist und sich bewusst macht: Mein Leben ist endlich! Ich werde im nächsten Jahr 80.“

 

Ich gehe sicher in kein Altenheim!

Ihre Dankbarkeit nutzt sie als Kraftquelle, aus der sie in traurigen Phasen schöpfen kann: „Sich zu bedanken, dass man sein darf, ist einfach gut. Natürlich fällt das jetzt im Sommer leichter.“, lacht sie. „Aber ich sage das sogar, wenn ich im Winter morgens im Regen mit meinen Hunden rausgehe.“ Ihre Zukunft möchte die Schauspielerin auf jeden Fall bei sich daheim verbringen: „Ich gehe sicher in kein Altenheim! Ich werde zu Hause bleiben und mir – so Gott will – eine Pflegerin leisten können, die sich um mich kümmert.“ Ansonsten blickt Christiane Hörbiger – sie feiert am 13. Oktober ihren 79. Geburtstag – gelassen in die Zukunft: „Ich habe keine Ängste mehr! Mein Sohn kann sich selbst erhalten. Ich muss nicht mehr Theater spielen. Es ist herrlich! Wenn ich so gesund bleibe…“

 

 

 

 

 

Quelle: Meins, Bildrechte: Manfred Werner (Tsui) – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6639946

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert