Ein Campus im Herzen Berlins, nahe den politischen Machtzentren ist Schauplatz der sechsteiligen Serie „Charité“: Die Charité – das einflussreichste deutsche Krankenhaus. Einst Weltzentrum der Medizin. Ein Ort der täglichen Duelle um Leben und Tod, aber auch um Einfluss und Macht. Der Glanz der Spitzenleistungen der Mediziner spiegelt auf die jeweils Herrschenden zurück, demonstriert ihr Potenzial. Im Gegenzug vergeben sie Privilegien. Auf dem Areal nahe der Spree, in dichter Nachbarschaft zum Schloss, zum Reichstag, zur Reichskanzlei und zum Führerbunker, aber auch zum Staatsrat der DDR und nun zum Kanzleramt, verlief die Entwicklung in mehr als 300 Jahren nie geradlinig, sondern auf Umwegen und mit Wendungen.

8_Charite_2017

Die Charité ist Schaffensort so genialer Ärzte und Wissenschaftler wie Rudolf Virchow, Robert Koch oder Emil von Behring; ist weltberühmter Ort der Sternstunden der Medizin des 19.Jahrhunderts, aber auch ein Ort tödlicher Irrtümer und sogar Schuld und Verstrickung. Die Dokumentation begibt sich auf Spurensuche an den Orten, an denen in der Vergangenheit medizinhistorisch Unvergleichliches geschah und führt in Rudolf Virchows einmalige Sammlung anatomisch-pathologischer Präparate. „Wir sind begeistert von der großartigen Zusammenarbeit und dem überzeugenden Ergebnis dieses außergewöhnlichen Filmprojekts. Der Sechsteiler spielt in den Jahren um 1888, einer Zeit der bahnbrechenden medizinischen Forschung an der Charité und enormen gesellschaftlichen Umwälzungen. Damals waren gleich drei spätere Medizin-Nobelpreisträger dort tätig: Robert Koch, Emil von Behring und Paul Ehrlich. Wie haben sie geforscht, was hat sie angetrieben oder zurückgeworfen? Die Charité ist stolz, dass diese medizinhistorisch bedeutenden Ereignisse nun filmisch aufgearbeitet und einem breiten Publikum nähergebracht werden.

2_Charite_AF_2017

Mit dem Direktor des Medizinhistorischen Instituts der Charité, Prof. Dr. Thomas Schnalke, stand dem kreativen Filmteam ein fachkundiger Berater zur Seite, denn von Anfang an folgte man auch in einem fiktiven Rahmen einem hohen Anspruch an Vollständigkeit und historischer Genauigkeit. Hierzu trugen auch die umfassenden Recherchen,  die 9 Jahre dauern sollten, der beiden Drehbuchautorinnen bei. In den folgenden 17 Jahren wurde die Charité als Hospiz für unbemittelte Alte, als Arbeitshaus für Bettler und als Entbindungseinrichtung für unehelich Schwangere genutzt. 1727 gibt Friedrich Wilhelm I. dem Haus den Namen „Charité“ – Barmherzigkeit. Damit beginnt die medizinische Bedeutung des „Königlichen Charité – Krankenhauses“, es wird mit bedeutenden Finanzmitteln ausgestattet, die Bettenzahl wird aufgestockt. Von nun an liegt der Schwerpunkt der Medizinerausbildung auf der Ausbildung von Armeechirurgen, die ihre praktisch-klinische Ausbildung an der Charité erhalten. Die Charité hat damit drei Funktionen: Sie ist ein Hospiz für Arme (bis 1798), ein städtisches Versorgungskrankenhaus und eine Lehreinrichtung für angehende Militärärzte für das wachsende preußische Militär.

1_Matthias_Koeberlin_2017

In „Charité“ ist ein wundervolles Ensemble versammelt, bei dessen Auswahl auch auf Ähnlichkeit mit den historischen Vorbildern geachtet wurde. Akribisch von der zweifachen Grimme-Preis-Trägerin Dorothee Schön und der Ärztin und Medizinjournalistin Sabine Thor-Wiedemann recherchiert, mit einer ebenso detailgetreuen wie großartigen Ausstattung. Dank der engen Zusammenarbeit mit medizinhistorischen Beratern gibt „Charité“ mit großer Genauigkeit den historischen Stand der Medizin wieder. Die neue Hauptabendserie ist ebenso spannend wie unterhaltsam und lehrreich – authentisch und relevant. In einer der Hauptrollen ist auch Matthias Koeberlin als Dr. Emil Behring zu sehen, der in der kommenden Wochen unser Interviewgast bei „Martina meets….“ sein wird, wo wir noch ausführlich über seine Rolle sprechen werden.

Die Besetzung:

Ida Lenze . . . . . . . . . . . . . . . . . .Alicia von Rittberg

Georg Tischendorf. . . . . . .           Maximilian Meyer-Bretschneider

Robert Koch. . . . . . . . . . . . .  . . .Justus von Dohnányi

Emil Behring . . . . . . . . . . . . . . . .Matthias Koeberlin

Paul Ehrlich . . . . . . . . . . . . . . . . Christoph Bach

Rudolf Virchow. . . . . . . . . . .. . . . Ernst Stötzner

Ernst von Bergmann . . . . . . . . . . Matthias Brenner

Bernhard Spinola. . . . . . . . . . .  . .Thomas Loibl

Hedwig Freiberg . . . . . . . . . . .  . .Emilia Schüle

BESETZUNG / STAB

Oberschwester Martha . . . . . . . . . Ramona Kunze-Libnow

Schwester Therese . . . . . . . . .. . . Klara Deutschmann

Wärterin Edith . . . . . . . . . . . . . . .Tanja Schleiff

Wärterin Stine . . . . . . . . . . . . . . .Monika Oschek

Heinrich von Minckwitz. . . . . . . . . .Daniel Sträßer

Hedda Ehrlich . . . . . . . . . . . . . .  .Stella Hilb

Emmi Koch . . . . . . . . . . . . . . . . . Rosa Enskat

Else Spinola. . . . . . . . . . . . . . .  . .Runa Greiner

u.v.a.

6_Charite_AF_2017

Der Sechsteiler „Charité“ zeigt unverblümt den Alltag der Mediziner und dem Personal in den Anfängen der modernen Medizin. Regisseur Sönke Wortmann inszenierte hier einen bildgewaltigen Einblick in die damalige Zeit. Dazu wählte er einen düsteren und unbeheizten Bau in Prag, welcher der „Charité“ sehr nahe kam. Die Szenen sind so wirklichkeitsnahe, sodass zart Besaitete doch ab und an eher wegschauen werden. Es wird operiert – ohne Handschuhe und Mundschutz. Die spärliche Beleuchtung lässt nur erahnen, unter welchen Bedingungen die Ärzte und Schwestern arbeiten mussten. Das Resultat war oft der Tod. Heute ist ein entzündeter Blinddarm Alltag in unseren Krankenhäusern. Damals lag die Überlebensrate bei gerade mal 20%. Schonungslos wird hier gezeigt, wie es damals in der „Charité“  zuging und schnell wird einem klar, wie sich die Geschichte der Medizin in den letzten Jahren rasant entwickelt hat.

Die Bildgalerie:

Ab dem 21.03.2017 jeweils Dienstag um 20:15 im Ersten.

 

 

 

 

 

 

 

Text – und Bildquelle: DasErste/ARD

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert