Fingerfoot ist auch bei uns seit ein paar Jahrzehnten zu festlichen Anläßen gefragt. Wer diesen erfunden hat weiß ich nicht, aber wir Kölschen pflegen schon seit Jahrhunderten eine besondere Fingerfoot-Tradition mit dem Genuss von Rievkooche auf die Hand.
Zu meiner Schulzeit kauften wir Rievkooche noch aus dem halb privaten Küchenfenster im Kartäuserhof oder in der von den Bläck Fööss besungenen Rievkoochebud auf der Vringsstross.

So wie die Schwarzwurzel der „Spargel der armen Leute“ war so war der Rievkooche auch lange eher ein Nahrungsmittel der eher ärmeren Kölner. Besonders um den Griechenmarkt lebten Kölner mit wenig in der Tasche und hier gab es eine Rievkooche-Verkaufsstelle an der Nächsten, und die Schemmerjass am Agrippabad hieß bald Schlemmerjass und bei den Kölschen „Rievkoocheallee“. So passt der Rievkooche gut zum Vringstreff.

Der Vringstreff, direkt hinter der Kirche St. Severin, ist eine Begegnungsstätte für Menschen mit und ohne Wohnung. Hier werden preiswerte Getränke und Speisen geboten (kein Verzehrzwang), angenehme und zwanglose Atmosphäre, soziale Beratung, Hilfe bei Behördengängen, kulturelle Veranstaltungen und mehr. Einzigartig ist auch der Trägerkreis des Vringstreffs e. V.: Das ist ein Zusammenschluss unserer evangelischen und katholischen Gemeinden, dem Obdachlosenheim Johanneshaus, der Bürgerinitiative Südliche Altstadt (BISA) und der Ev. Studentengemeinde der FH.

Der Vringstreff e.V. ist um Stabilisierung bemüht, der Vringstreff schafft Stabilisierung, der Vringstreff ist ein großes Glück für die Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten in unserer Stadt. Der Vringstreff hinter der Kirche St.Severin ist eine wichtige Fachberatungsstelle. Bedürftige Menschen finden hier im Falle von Obdachlosigkeit, psychischen Problemen, sonstigen Krankheiten, Arbeitslosigkeit oder Schulden Beratung und Hilfe. Finden Unterstützung bei Behördengängen, Antragstellungen, Suchtproblemen und Lebenskrisen. Was ganz wichtig ist, der Vringstreff ist Begegnungsstätte für Menschen mit und ohne Wohnung. Hier sitzen der Wohnungslose und der Künstler, der Graphikdesigner und die obdachlos gewordene Frau mit Drogenproblem zusammen beim Mittagessen oder bei Kaffee und Kuchen und finden ins Gespräch. Der Vringstreff hat eine hervorragende Küche mit Zwei-Preise-System – Normalverdienende bezahlen etwa fünf Euro für ein Mittagessen – ermöglicht es, die Preise für Menschen mit geringem Einkommen niedrig zu halten.
Der Vringstreff gibt Menschen ohne Wohnung die Möglichkeit am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Kulturangebote von Kino, Konzerten, Lesungen bis zu Theateraufführungen und Kabarett, Kultur die sich diese Mitbürger sonst nicht leisten könnten, zu denen sie keine Zugang fänden. Der Vringstreff organisiert Ferienfahrten für seine Besucher und hat eine eigene Mal-, Theater- und eine Fußballgruppe. Gut das es den Vringstreff gibt, ich ziehe den Hut vor den Fachkräften, den ehrenamtlichen Helfern und den Betroffenen die mit anpacken damit der Laden läuft.

 

http://vringstreff.de/diakoniespende-2018-19-geht-an-den-vringstreff-e-v/

 

 

 

 

 

Quelle: Cornel Wachter, Bildrechte/Fotocredit: Thomas Arendt

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