Zum aktuellen Statement von Conchita Wurst erklärt Björn Beck vom Vorstand der Deutschen AIDS-Hilfe:

„Die Deutsche AIDS-Hilfe gratuliert Conchita Wurst zu ihrem selbstbewussten HIV-positiven Coming-out. Zutiefst bedauerlich ist, dass es offenbar unter Druck zustande kam.“ Conchita Wurst alias Tom Neuwirth hat sich nicht erpressen lassen, sondern das Heft des Handelns selbst in die Hand genommen und deutlich gemacht: Jeder Mensch hat ein Recht darauf, selbst zu bestimmen, wer von seiner HIV-Infektion erfährt. Und: Mit HIV kann man heute gut leben. Unter Therapie ist HIV nicht mehr übertragbar.

Für diese klaren Worte gebührt Conchita Wurst großer Respekt. Zugleich berichtet Conchita von der Drohung eines Ex-Freundes, ihre Infektion öffentlich zu machen. Das zeigt: Wir sind gesellschaftlich noch weit davon entfernt, dass man mit HIV ganz selbstverständlich leben kann. Menschen mit HIV erleben immer noch Stigmatisierung und Schuldzuweisungen.

Das positive Coming-out von Conchita wird vielen Menschen mit HIV Mut machen. Der Druck, unter dem es entstanden ist, kann aber auch Angst machen, weil das Stigma deutlich wird, das HIV heute noch bedeutet. Unser Ziel ist, dass ein ganz selbstverständliches Leben mit HIV möglich ist. HIV darf nicht für Angriffe taugen. Niemand sollte Angst haben müssen, dass seine HIV-Infektion bekannt wird.

Wir sind sicher: Conchita Wurst wird viel zu diesem Ziel beitragen. Sie verdient dabei jede Unterstützung!“

 

 

 

 

 

 

Quelle: Deutsche AIDS Hilfe, Bildquelle: Image.net

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