Die Kunst- und Museumsbibliothek zeigt vom 25. November 2017 bis zum 14. Januar 2018 die Ausstellung „Alle Jahre wieder… – Gestaltete Karten zu Weihnachten und zum Jahreswechsel aus der Sammlung Barbara und Horst Hahn“. Zu sehen sind gestaltete Grußkarten aus über 50 Jahren von Clärchen Baus-Mattar und Herrmann J. Baus, Christian Paul Damsté, Manfred Förster, Franz Josef van der Grinten, Renate Gruber, Candida Höfer, Lieba und Georg Jappe, Steffen Missmahl, Elisabeth Nay-Scheibler, Dietmar Schneider, Christel Plöthner, Dieter Reick, Wolfgang Vollmer und anderen. Dr. Elke Purpus, Direktorin der Kunst- und Museumsbibliothek, und Horst Hahn führen in die Ausstellung mit einem gemeinsamen Gespräch ein.

Gerade zum Weihnachtsfest oder zum Jahreswechsel ist es eine lieb gewordene Gewohnheit, einen Brief oder Kartengruß an Freunde und Verwandte zu senden. Zumeist besorgt man sich etwas Vorgefertigtes im Geschäft. Horst Hahn hat es in den 1960er Jahren anders kennengelernt. Er erhielt im Atelier von Will Thonett, in der Niederichstraße in Köln, privaten Zeichenunterricht und wunderte sich in der Vorweihnachtszeit immer über die Hektik, bis er den Grund der Aktivitäten erkannte. Es wurden Karten zu Weihnachten und zum Jahreswechsel für Freunde und Bekannte gefertigt. Hierfür wurden Holz- und Linolschnitte gefertigt und gedruckt, Tuschzeichnungen drucktechnisch umgesetzt oder Collagen in Postkartengröße hergestellt. Will Thonett erzählte Horst Hahn, dass er und seine Studienfreunde diesen Brauch von ihrem Professor Friedrich Vordemberge der Kölner Werkschule übernommen und in ihre künstlerische Arbeit integriert hatten. Friedrich Vordemberge war dafür bekannt, dass er seine Studenten, in breitem Kölsch, mit folgendem Animationsspruch anfeuerte: „Ein Maler muss malen, malen, malen.“

 

Horst Hahn gefiel die Idee der selbstgefertigten Karten gut und er beschloss, sie auch für sich umzusetzen. So konnte er individuell auf ausgesuchte Personen reagieren und auf ein Thema des Zeitgeschehens oder auf ein besonderes Ereignis eingehen. Es gab die Möglichkeit, humorvoll, ironisch, hintersinnig oder bezugnehmend auf das Fest zu reagieren. Anfänglich waren seine Grußkarten noch traditioneller gestaltet, entwickelten sich aber mit der Zeit zu einer freieren, teilweise durch Mail Art beeinflusste Form. Die Resonanz – mit ebenfalls selbstgestalteten Karten der Adressaten – auf das Versenden der so entstandenen Karten war zuerst zögernd, aber nach einigen Jahren hatte das System „Selbstgestaltete Karte“ neue Anhänger gefunden und Barbara und Horst Hahn begannen, die Antworten zu sammeln.

 

Die Ausstellung ist Montag von 14 bis 21 Uhr, Dienstag bis Donnerstag von 10 bis 21 Uhr und Freitag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

 

 

 

Quelle: Stadt Köln, Archivbild

 

 

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