Am Montag, den 17. Dezember 2018 um 13 Uhr, findet auf den Tag genau 60 Jahre nach Indienststellung von „Deutschlands Botschafterin unter Segeln“ ein Festakt zum Jubiläum statt. Dazu lädt die Deutsche Marine an die „Alma Mater“ eines jeden Marineoffiziers, die Marineschule Mürwik in Flensburg ein.

Im Mittelpunkt steht dabei die Besatzung der Dreimastbark, vertreten durch den Kommandanten, Kapitän zur See Nils Brandt (52), und eine Abordnung des Schiffes. Der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin der Verteidigung, Dr. Peter Tauber (44), ist Gast der Veranstaltung, in deren Rahmen der Inspekteur der Deutschen Marine, Vizeadmiral Andreas Krause (62), ein „Gorch Fock“ Bild des Marinemalers Olaf Rahardt in der Aula der Marineschule Mürwik enthüllen wird.

Kein Schiff steht für die Deutsche Marine wie die „Gorch Fock“. Seit sechs Jahrzehnten prägt die Ausbildung auf dem Segelschulschiff angehende Offiziere und Unteroffiziere der Deutschen Marine. Die Ausbildung an Bord des Großseglers ist einzigartig, zeitlos und zukunftsweisend. Denn seemännische Erfahrung und nautisches Können sind Grundlage der Schiffsführung. Nirgends lassen sich die Abhängigkeit von den Elementen und vorbehaltloses Miteinander, angewiesen auf den Nebenmann und verantwortlich für den Kameraden, besser vermitteln als an Bord eines Schiffes, das sich mit der Kraft von Wind und Muskeln bewegt. Die „Gorch Fock“ prägt die Seefahrt in die Erfahrung der Soldaten ein wie keine andere Ausbildung. Das Schiff ist Botschafterin auf den Weltmeeren, willkommen in Häfen rund um den Globus, Identifikationsträger für die Marine und Deutschland – mithin ein nationales Symbol.

Das Segelschulschiff „Gorch Fock“ der Deutschen Marine lief am 23. August 1958 in Hamburg bei „Blohm & Voss“ vom Stapel und wurde am 17. Dezember 1958 in Dienst gestellt. Die „Gorch Fock“ ist benannt nach dem Pseudonym des Dichters Johann Wilhelm Kinau. Die erste Ausbildungsreise führte die Dreimastbark im Sommer 1959 vom Heimathafen Kiel nach Santa Cruz de Tenerife. Seitdem hat das rund 2.000 Tonnen verdrängende und rund 90 Meter lange Schiff 110 Ausbildungsreisen absolviert und dabei eine Fahrtstrecke von etwa 800.000 Seemeilen (rund 1.5 Millionen Kilometer) zurückgelegt, das entspricht zwei Mal der Strecke zum Mond und zurück.

Ihre Reisen führten die „Gorch Fock“ als Botschafterin Deutschlands über alle Weltmeere in rund 400 Häfen auf allen fünf Kontinenten. Sie hat den Äquator überquert, genauso wie den südlichen und nördlichen Polarkreis; sie ist durch den Suez- und den Panama-Kanal gefahren, hat Kap Hoorn und das Kap der Guten Hoffnung umrundet und bei einer Fahrt von 1987 bis 1988 einmal tatsächlich den Globus umrundet. Die „Gorch Fock“ wurde im Jahr 1974 von Polen, damals Mitglied des Warschauer Paktes, als erste deutsche militärische Einheit nach dem Zweiten Weltkrieg empfangen.

In der Stammbesatzung sind 85 Soldaten verantwortlich für Schiffsführung, Schiffsbetrieb und Ausbildung. Rund 130 Lehrgangsteilnehmer können auf der „Gorch Fock“ mit ihren drei Masten, 23 Segeln und etwa 2.040 Quadratmetern Segelfläche ausgebildet werden. Die Erfahrungen auf dem Schiff haben etwa 17.000 Offiziere und Unteroffiziere der Bundesmarine und der Deutschen Marine geprägt. Seit 1966 untersteht die „Gorch Fock“ der Offizierschule der Marine („Marineschule Mürwik“) in Flensburg. Die Patenschaft der Hansestadt Hamburg wird durch den Ersten Bürgermeister der Stadt getragen und die des Landes Schleswig-Holstein durch den Landtagspräsidenten.

Die „Gorch Fock“ wird seit Januar 2016 in der umfangreichsten Instandsetzung ihrer Geschichte von Grund auf überholt. Diese komplexe Maßnahme betrifft alle Bereiche der Bark. Infolge schiffbaulicher und technischer Untersuchungen war offensichtlich geworden, dass unter anderem große Teile des Schiffsrumpfes, der Stahldecks, alle Masten, Rahen und Stengen, das Schanzkleid, der Oberdecksbelag, der Bugspriet, das Kartenhaus, alle Poller und der Antriebsmotor ausgetauscht bzw. überholt werden müssen. Nach dieser umfangreichen Modernisierung kann die Deutsche Marine das Schiff voraussichtlich Anfang 2020 wieder nutzen. Die Investition wird es ermöglichen, die „Gorch Fock“ über das Jahr 2040 hinaus in Fahrt zu halten.

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: Presse- und Informationszentrum Marine, Bildrechte: Markdo PIZ

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