Steuerhinterziehung sollte eigentlich ein schweres Verbrechen sein. Dabei kann der internationale Unternehmer ganz legal keine Steuern bezahlen und kann satte Gewinne einfahren. Er muss sich allerdings geschickt anstellen. Der hier erklärte kleine Steuertrick ist wirklich kein Geheimnis. Es gibt Steueroasen wie die Cayman Islands, die insgesamt glatt mehr gemeldete Unternehmen haben, als es Einwohner gibt. Diese Unternehmen haben nicht einmal eine Klingel oder einen Briefkasten, sie werden einfach von Anwaltskanzleien verwaltet. Viel zu verwalten gibt es dabei jedoch nicht, da diese Unternehmen in der Regel nur zwei Ansprechpartner haben: Die Lieferanten und die Kunden. Diese Unternehmen machen nichts weiter als Waren in einem Land aufkaufen und in einem anderen Land zu verkaufen. Die dabei erwirtschafteten Gewinne müssen nicht oder nur gering versteuert werden. Aber was das nun bringen soll? Warum verkauft der Anbieter nicht direkt an den Kunden? Das hat seinen Grund. Im Endeffekt gehören Anbieter, Kunde und das Unternehmen im Steuerparadies alle ein und demselben Eigentümer. Dieser wird allerdings Strohmänner zwischen schalten, die als Vertretung der anonymen Eigentümer auftreten.
Der Milliarden Dollar Trick
Wenn jetzt der Anbieter, der Kunde und das Unternehmen in dem Steuerparadies alle ein und demselben Besitzer gehören, dann kann sehr interessant gewirtschaftet werden. Der Anbieter verkauft mit geringem Verlust an das Unternehmen im Steuerparadies. Somit müssen keine Steuern gezahlt werden. Der Aufkäufer kauft so teuer, dass er nur mit geringem Verlust verkaufen kann. Somit müssen keine Steuern gezahlt werden. Die ganze Gewinnspanne bleibt dabei beim Unternehmen im Steuerparadies. Auch hier müssen keine Steuern gezahlt werden. Bevor der Anbieter und der Kunde bankrott gehen wird ihnen eine kleine Finanzspritze gegeben, sie dürfen weiterhin existieren und arbeiten, sie dürfen dabei aber nicht einen Euro Gewinn machen. Somit werden die Steuern einfach ausgeblendet. Das ist völlig Legal. Denn wer sollte einem Investor verbieten, in mehre Projekte zu investieren, die sich in unterschiedlichen Ländern befinden.
Heimatländer bald bankrott
Und was heißt das für die Heimatländer der Investoren? Diese nehmen etliche Milliarden weniger Steuern ein. Sie müssen jedoch dennoch die Infrastruktur für die Unternehmen finanzieren und müssen auch anderweitig Kosten aufwenden. Dieses Geld leihen sich diese Länder bereits seit Jahrzehnten, die Überschuldung wird immer aussichtsloser. Es handelt sich dabei um ein globales Problem aller reichen Industriestaaten mit hohen Steuersätzen. Man muss natürlich für die Unternehmer Verständnis haben: Wenn alle anderen keine Steuern bezahlen und deswegen günstiger wirtschaften können, dann kann man nicht selber Steuern zahlen und gleichwertige Produkte zum teureren Preis verkaufen. Wer das versucht, der wird es sehr schwer haben. Somit sollte man nicht die einzelnen Unternehmer diskreditieren. Die Lösung muss bei den Steueroasen ansetzen. Es müsste praktisch einen verpflichtenden UN Beschluss geben, dass Länder entsprechend zu ihrem Lebensstandart einen Minimum Steuersatz festlegen müssen. So können arme Länder noch immer günstiger und somit attraktiver bleiben, um durch Unternehmen entdeckt zu werden. Aber reiche Steuerparadiese müssten schließen. Wenn dann jedoch ein ganz besonders armes Land zum Steuerparadies auserkoren wird, dann wird das dessen Wirtschaft soweit sanieren, dass die Steuern angezogen werden müssen. Es würde sich um ein System handeln, das sich selbst reguliert. Natürlich dürfen die Länder auch höhere Steuersätze als die minimalen ansetzen. Somit müssten alle Unternehmen wieder Steuern zahlen und der Vorteil der Masse gegenüber ehrlichen Investoren würde ausgeschaltet werden.

 

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