Schauspielerin Valerie Niehaus ist im deutschen TV eines der bekanntesten Gesichter. Im Laufe ihrer Karriere musste jedoch auch sie erst lernen, zu sich selbst zu stehen. Im Interview verrät die 42-Jährige, was ihr wirklich wichtig ist und warum sie sich noch nie so frei gefühlt hat wie heute.

 

„Ich bin in einem sehr interessanten Alter, fühle mich jetzt am wohlsten. Ich habe aufgehört, mich zu fragen: „Wer will ich sein?“ Ich frage mich jetzt vor allem: „Wer will ich nicht sein?“ Frauen ab 40 sind eben „erwachsene“ Frauen mit jeder Menge Lebenserfahrung und bestenfalls jeder Menge Lebensfreude.“, so die Schauspielerin.

 

Ich sehe oft Frauen, die sich nur vollständig glauben, wenn sie in einer Beziehung oder gar verheiratet sind.

Obwohl sie Privates lieber für sich behält, bestätigt Valerie Niehaus im Gespräch ein kürzlich gestreutes Gerücht: „Ja, ich bin verliebt. Es ist etwas Wunderbares, jemanden zu treffen, der etwas Besonderes für einen ist. Und ich finde Männer toll – wenn sie wirklich welche sind. Aber ich habe auch ohne Mann eine lange Zeit glücklich gelebt und kann auch sehr gut allein sein. Das brauche und lebe ich auch in einer Beziehung. Denn ich bin vollständig, wie ich bin. Ich sehe oft Frauen, die sich nur vollständig glauben, wenn sie in einer Beziehung oder gar verheiratet sind.“ In der Liebe ist es ihr deshalb besonders wichtig, sich den nötigen Freiraum zu lassen: „Wir müssen akzeptieren, dass der Partner ein Mensch im Prozess ist. Und manchmal ist nach einer Zeit eben auch keine Liebe mehr da. Dann muss man sich – selbst wenn es schmerzhaft ist – sagen: Es war eine wunderbare Zeit, und jetzt ist sie vorbei. Eine Trennung ist doch nichts Schlimmes. Wir sind da so gierig, als wäre eine 50 Jahre währende Ehe das einzig Wahre.“

 

Viele Frauen trauen sich nicht, ihre Flügel breit zu machen.

Dass sie in einer Zeit lebt, in der Frauen wirtschaftlich unabhängig von ihren Männern sind und sich deshalb leichter aus einer unglücklichen Beziehung befreien können, weiß Valerie Niehaus zu schätzen: „Wobei ich beobachte: Viele Frauen trauen sich nicht, ihre Flügel breit zu machen. Sie halten die Freiheit, die ihre Mütter erkämpft haben, überhaupt nicht aus; da wird in großem Stil zurückgeschwommen. Was mich auch erschreckt: Wie viele Frauen es gibt, die weiterhin glauben, berühmt werden zu können, indem sie sich ausziehen.“

 

Heute macht man die Kinder ja zu Freunden.

Der fehlende Emanzipationswille vieler Frauen ist nicht das Einzige, was der Schauspielerin Sorgen macht: „Ich empfinde diese Welt als halt- und grenzlos. Deshalb denke ich manchmal: Gut, dass ich schon mit Mitte 20 Mutter geworden bin. Vielleicht hätte ich später gar nicht mehr den Mut aufgebracht, ein Kind in diese Welt zu setzen. Heute macht man die Kinder ja zu Freunden. Ich finde das nicht richtig. Als Mutter muss ich meines Erachtens Halt geben und Grenzen setzen.“

 

 

 

Quelle: MYWAY, Bildrechte: Wikia

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