In den kommenden Tagen drohen wieder Sturzfluten

Am Mittwoch nimmt die Unwettergefahr deutlich zu. „Tief XISCA schaufelt schwüle Mittelmeerluft zu uns“, erklärt Matthias Habel, Meteorologe bei WetterOnline. „Zunächst kracht es im Süden, dann auch in der Landesmitte. Nur im Nordosten bleibt es sonnig“. In den Folgetagen hält die brisante Wetterlage an und es gewittert es teils heftig“ weiß Habel, fügt aber hinzu: „Wo dies genau sein wird, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht sagen.“

Was steckt hinter der brisanten Wettermischung?

„Vom Nordatlantik bis in den Mittelmeerraum dominieren derzeit bodennah schwache Tiefdruckgebiete. Sie transportieren feuchtwarme Luft zu uns. Im Gegensatz dazu regiert in der Höhe über weiten Teilen des Kontinents hoher Luftdruck. Wir Meteorologen sprechen von einem blockierenden Hoch. Es verhindert wie ein Bollwerk, dass atlantische Tiefs zu uns durchbrechen und die Wetterregie übernehmen. Sie lösen sich jedoch nicht einfach auf, sondern wandern mit ihrer Feuchtigkeit im Gepäck mehr oder weniger orientierungslos über Mitteleuropa umher. Im Übergangsbereich zur trockeneren Luft bilden sich dann punktuell immer wieder heftige Gewitter mit teils extremen Regenmengen. Schwere Überschwemmungen sind die Folge.“

Ist diese Wetterlage noch normal?

„Die von uns Meteorologen als Omega-Lage bezeichnete Wettersituation ist in Mitteleuropa nicht ungewöhnlich. Bemerkenswert ist, dass die Wetterlage schon lange anhält. Dabei ist im Nordosten Deutschlands der Einfluss des Hochdruckgebietes so dominant, dass die Tiefs hier nahezu keine Chance haben. Infolgedessen ist es dort seit vielen Wochen extrem trocken bei andauerndem Sonnenschein.“

Wann ist endlich Schluss mit den Unwettern und der Trockenheit?

„Die Situation wird sich erst dann entschärfen, wenn die atlantischen Tiefs an Stärke zulegen. Aktuell sind diese einfach zu schwach auf der Brust, um sich gegen das Blockadehoch durchzusetzen. Eine solche Änderung ist derzeit jedoch nicht in Sicht. Vielmehr werden uns Trockenheit und Sturzfluten weiter begleiten.“

Warum lassen sich Gewitter so schwer vorhersagen?

„Die Brisanz einer Wetterlage ist sehr gut im Voraus erkennbar. Wir können also mehrere Tage im Voraus angeben, dass Gewitter in einer bestimmten Region auftreten und entsprechend vorwarnen. Welcher konkrete Ort in der jeweiligen Region aber von einem Gewitter getroffen wird, ist nicht vorhersagbar. Dies ist erst möglich, sobald das Gewitter tatsächlich entstanden ist und unser WetterRadar seine Signale – nämlich starken Regen und Blitzeinschläge – anzeigt. Erst dann können wir abschätzen, welche Orte und Städte in den nächsten Minuten und Stunden getroffen werden können. Während man also kein Gewitter erlebt hat und denkt, die Prognose der Wetterdienste sei falsch, hat es vielleicht im Nachbarort ein heftiges Unwetter gegeben.

Vergleichbar ist dies mit einem Topf Wasser, den man auf die Herdplatte stellt. Wir wissen, dass Blasen aufsteigen werden, sobald das Wasser kocht. Wo aber die einzelne Luftblase entsteht, lässt sich nicht vorhersagen.“ Wer wissen möchte, ob ein Unwetter droht, findet auf www.wetteronline.de oder in der WetterOnline-App entsprechende Hinweise. Mit dem detaillierten WetterRadar sieht man sofort, wo tatsächlich Gewitter entstanden sind und wohin diese ziehen.

WetterOnline

WetterOnline wurde 1996 von Inhaber und Geschäftsführer Dr. Joachim Klaßen in Bonn gegründet und ist heute mit der größte Internetanbieter für Wetterinformationen in Deutschland. Neben weltweiten Wetterinformationen gehören redaktionelle Berichte und eigene Apps zum Angebot. Die WetterOnline App ist in über 40 Ländern vertreten und warnt die User aktiv vor drohenden Unwettern. Ein Team von über 100 Experten arbeitet mit hochwertiger Technik an Wetterprognosen für die ganze Welt.

 

 

 

 

 

Quelle: WetterOnline/Matthias Habel

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