Der deutsche Schauspieler und Musiker Rolf Zacher ist tot.  Zacher am Samstagmorgen im Alter von 76 Jahren in einem Hamburger Pflegeheim. Dort lebte er seit etwa einem Jahr. Zacher hat in mehr als 200 deutschen Fernsehfilmen und Serien gespielt. Entdeckt wurde Zacher durch den Regieassistenten von Peter Lilienthal, dem er zufällig auf der Straße auffiel. Er absolvierte eine Schauspielausbildung an der Schauspielschule „Der Kreis“ (Fritz-Kirchhoff-Schule) in Berlin. In einer seiner ersten Filmrollen spielte Zacher 1966 in Lautlose Waffen neben Hollywood-Stars wie Roddy McDowall und Montgomery Clift, der hier in seiner letzten Rolle zu sehen war. Mehr Aufmerksamkeit erhielt der Fernsehfilm Der Griller zwei Jahre später. Im selben Jahr war er auch im Kinoerfolg „Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung“ und dem Nachfolger „Wenn süß das Mondlicht auf den Hügeln schläft“ (1969) zu sehen. Mit der Rolle des Kleinganoven „Henry“ in „Endstation Freiheit“ (1980) wurde der gebürtige Berliner einem größeren Publikum bekannt und erhielt für diesen Film zwei Jahre später den Bundesfilmpreis in Gold. 2009 wirkte Zacher in der ARD-Telenovela „Rote Rosen“ mit. Er war Synchronsprecher für Robert de Niro und Nicolas Cage.

Ein Unfall führte zur Heroinsucht

Nach dem Drehschluss von Lautlose Waffen 1966 kaufte sich Zacher einen Porsche, mit dem er einen schweren Unfall hatte. Gegen die Schmerzen seiner dabei erlittenen Rückenverletzung wurden ihm morphiumhaltige Medikamente verabreicht. Als diese nicht mehr halfen, versuchte er, die Schmerzen mit Heroin zu bekämpfen. Infolgedessen wurde er heroinabhängig, arbeitete aber weiter, ohne dass seine Sucht anfangs auffiel. Nach über 70 Entziehungsversuchen und mehreren Freiheitsstrafen gelang es ihm in den späten 1980er Jahren, seine Sucht zu überwinden. Zeitweise plante er während dieser Haftstrafen, nach seiner Entlassung Mönch in einem tibetischen Kloster zu werden. Aus der kurzen Ehe mit Gisela Getty stammt die Tochter Anna Zacher (* 1972). 2003 erschien Zachers Biographie Endstation Freiheit. 2015 übernahm er nach langer Kameraabstinenz die Hauptrolle im Musikvideo Erster Tag der Band Rauschenberger. Im Januar 2016 war Zacher ein Teilnehmer der Fernsehsendung „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ bis er die Sendung nach acht Tagen aus gesundheitlichen Gründen verlassen musste. Rolf Zacher spielte in über 200 deutschen Fernsehfilmen und -serien mit. Meist stellte er mit Berliner Kodderschnauze und Witz Figuren dar, die am Rande der Gesellschaft stehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: Westfalen-Blatt, Bildrechte: RTL (ich bin ein Star – holt mich hier raus)

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