Ratgeber der Deutschen Wildtier Stiftung zeigt auf, was man im Spätsommer für die nächste Wildbienen-Generation tun kann

 

Schon in zwei Monaten hält der Altweibersommer bei uns wieder Einzug. Dann drehen die immer schwächer werdenden Wildbienen ihre allerletzten Runden über duftende Stauden und Blumenwiesen. Jetzt geht das Leben der „Wildbienen-Eltern“ zu Ende – aber für die Nachkommen haben sie vorgesorgt. Die Wildbienenbrut schlummert in sorgsam angelegten Nestern. Wer einen Garten hat, übernimmt somit auch Verantwortung für die jungen Wildbienen. Der neue Ratgeber der Deutschen Wildtier Stiftung zeigt, wie die Tiere sicher durchs Jahr kommen. Am Wildbienenschutz kann sich jeder beteiligen, der einen „grünen Daumen“ hat.

 

1) Beete nicht mit Torfmulch abdecken

Wildbienen graben ihre Nester in lockeren Erdboden. Dicke Torfschichten meiden sie. Geeignete Böden sind offene Bodenstellen, z.B. zwischen Gehwegplatten.

 

2) Exotische Pflanzen nur bedingt pflanzen

Sträucher werden im Herbst gesetzt – aber bitte möglichst keine exotischen Pflanzen! Ein Beispiel: Die aus China stammende Forsythie liefert trotz ihrer leuchtend gelben Blüten weder Nahrung noch ist sie eine geeignete Nisthilfe.

 

3) Leere Schneckenhäuser nicht wegwerfen

Die zweifarbige Schneckenhaus-Mauerbiene legt ihre Eier ausschließlich in leere Schneckenhäuser. Das zerbrechliche Kalk-Häuschen tarnt sie mit Reisig und Laub.

 

4) Totholz liegenlassen

Manche Wildbienenarten nagen Gänge in morsches Holz und legen hier ihre Eier hinein. Oder sie nutzen alte Käfer-Bohrlöcher, um dort ihre Nester zu bauen.

 

5) Sonnige Ecken wählen

Alle Nisthilfen für Wildbienen nutzen nichts, wenn sie im Schatten liegen. Die Brut kann sich nur entwickeln, wenn sich der Ort, an dem sie ruht, immer wieder erwärmen kann.

 

6) Hohle Stängel über den Winter stehen lassen

Wildbienen, die oberirdisch nisten, bauen ihre Nester in stabilen Pflanzenstängeln. Holunderbusch- oder Brombeerstängel sind ideal. 50 bis 80 cm über dem Boden schneiden und über den Winter stehen lassen.

 

7) Nisthilfe selber bauen

Nutzen Sie dafür hohle Bambusstäbe, die ca. 10 cm lang sind. In eine saubere, leere Konservendose bis zur Mitte Gips gießen. Stäbe einsetzen, trocknen lassen, Nisthilfe waagerecht an einen sonnigen, regen- und windgeschützten Ort legen.

 

8) Natürliche Nischen entwickeln

Wildbienen brauchen Vielfalt. Je mehr Wildpflanzen, Laub und Totholz sie vorfinden, desto besser. Solche Nischen können auch in aufgeräumten Gärten integriert werden.

 

9) Trockenmauer aufbauen

In warmen Steinmauern suchen sich die Wildbienen Plätze in Ritzen oder kleben Nester aus Pflanzenharz und mineralischem Mörtel an die Steine.

 

10) Sandhaufen anlegen

Er sollte ca. 30 Zentimeter hoch sein und sonnig liegen. Im Sand bauen die Wildbienen ihre Nester. Auch mit Sand gefüllte Blumentöpfe stellen gute künstliche Nisthilfen dar.

 

Der aktuelle Praxis-Ratgeber der Deutschen Wildtier Stiftung „Wildbienen – schützen und fördern im Kleingarten“ bietet Anregungen, wie Garten oder Balkon zum Paradies für die fleißigen Bestäuber werden. Er wurde mit dem führenden deutschen Wildbienenexperten Dr. Christian Schmid-Egger entwickelt und kann kostenlos unter www.deutschewildtierstiftung.de/publikationen bestellt oder unter Telefon 040 970 786 90 angefordert werden.

 

Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung, Archivbild

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