GUNDERMANN erzählt von einem Baggerfahrer, der Lieder schreibt. Der ein Poet ist, ein Clown und ein Idealist. Der träumt und hofft und liebt und kämpft. Ein Spitzel, der bespitzelt wird. Ein Weltverbesserer, der es nicht besser weiß. Ein Zerrissener. GUNDERMANN ist Liebes- und Musikfilm, Drama über Schuld und Verstrickung, eine Geschichte vom Verdrängen und Sich-Stellen. GUNDERMANN ist ein Film über Heimat. Er blickt noch einmal neu auf ein verschwundenes Land. Es ist nicht zu spät dafür. Es ist an der Zeit.

Mit feinem Gespür, Zärtlichkeit und Humor wirft Regisseur Andreas Dresen in GUNDERMANN einen Blick auf das Leben von Gerhard „Gundi“ Gundermann, einem der prägendsten Künstler der Nachwendezeit. 1995 kam Gundermanns Tätigkeit für das Ministerium für Staatssicherheit ans Licht. Der Musiker brachte seine Scham darüber zum Ausdruck, nicht schon eher über die eigene Rolle als Spitzel gesprochen zu haben. Er kommentierte seine Funktion als IM mit den Worten: „Ich sehe mich nicht als Opfer und auch nicht als Täter. Ich habe mich mit der DDR eingelassen – mit wem sonst? – und ich habe ausgeteilt und eingesteckt. Und ich habe gelernt. Deswegen bin ich auf der Welt.“ Sein Song „Sieglinde“  kann als musikalische Aufarbeitung dieser Vergangenheit gedeutet werden.

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Gundermanns Grab auf dem Waldfriedhof in Hoyerswerda

Neben seinen Band-Auftritten mit der Band „Seilschaft“ tourte Gundermann häufig als Liedermacher mit seinen Soloprogrammen und wirkte an verschiedenen Projekten mit, beispielsweise am Programm „Doppelkopp“ mit dem Liedermacher Manfred Maurenbrecher. 1994 spielte er im Vorprogramm von Bob Dylan und Joan Baez. Auch als ihm allein seine Musik längst ein existenzsicherndes Einkommen garantierte, arbeitete er zusätzlich weiter als Baggerfahrer im Braunkohlebergbau. Nach der Schließung des Tagebaus 1997 begann er eine Umschulung zum Tischler. Seine Maxime, nicht von der Kunst, sondern von „echter Arbeit“ zu leben, um eine kommerzielle Vermarktung seiner Lieder zu verhindern, führte zu einem übermäßig anstrengenden Lebenswandel mit extrem wenig Schlaf. Oftmals fuhr er von einem seiner dreistündigen Konzerte direkt zur Schicht oder umgekehrt, ohne sich eine Pause zu gönnen.

Diese Umstände trugen wahrscheinlich maßgeblich zu seinem plötzlichen frühen Tod bei. Gerhard Gundermann starb in der Nacht zum 21. Juni 1998 mit nur 43 Jahren in seinem Wohnort Spreetal (Sachsen) an einem Schlaganfall. Er hinterließ seine Frau und vier Kinder. Sein Grab befindet sich auf dem Waldfriedhof in Hoyerswerda. Der echte Gerd Gundermann hatte eine asketische Lebensweise. Er rauchte nicht und trank auch keinen Alkohol.

Das Drehbuch stammt von Laila Stieler. Die Hauptrolle spielt Alexander Scheer, der alle Lieder im Film selbst eingesungen hat. Anna Unterberger steht als seine Frau Conny Gundermann vor der Kamera. In weiteren Rollen sind unter anderem Axel Prahl, Thorsten Merten, Milan Peschel, Kathrin Angerer, Bjarne Mädel und Peter Sodann zu sehen.

Kinostart: 23. August 2018

im Verleih von Pandora Film

 

 

 

 

 

Text – und Bildquelle: Pandora Film Verleih

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