Die Kölner lieben ihre Stadt, sehen sie aber auf dem absteigenden Ast. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa für den „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Samstag-Ausgabe). Von 1003 Kölnern über 18 Jahre sagten 86 Prozent, sie wohnten gerne in Köln. Nur 14 Prozent hingegen würden lieber woanders wohnen. Überdurchschnittlich stark ist die Identifikation mit ihrer Stadt bei Schülern und Studenten (92 Prozent) sowie den gebürtigen Kölnern (90 Prozent), am schwächsten fällt sie mit 81 Prozent bei den „Neu-Kölnern“ aus, worunter die Studie jene Bewohner versteht, die in den vergangenen 20 Jahren zugezogen sind. Forsa-Chef Manfred Güllner bezeichnete die über die Jahrzehnte hinweg konstant große Sympathie der Kölner als außergewöhnlich. „Viele andere Städte erreichen einen ähnlich hohen Wert nicht.“

Diesem Befund stehen allerdings wachsender Ärger über bestimmte Probleme sowie das Gefühl gegenüber, dass Köln sich in den vergangenen Jahren zu seinem Nachteil verändert habe. Dies gaben 41 Prozent der Befragten an, während 31 Prozent der Kölner ihrer Stadt eine Entwicklung zum Positiven bescheinigen. Als dringlichstes Problem ihrer Stadt machen die Kölner die Verkehrssituation und die Baustellen aus, gefolgt vom Dreck und von der Wohnungsmisere. Laut Umfrage steigt inzwischen auch der Unmut über das Handeln von Rat und Verwaltung rapide. Güllner sprach von einer „bedenklichen Entkoppelung der Bürger von der Kommunalpolitik“.

 

 

 

 

 

 

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger, Bildrechte: KNJ/Martina Uckermann

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