Einstimmiger Ratsbeschluss fordert sofortige Stillegung

 

Die Stadt Köln unterstützt die Kampagne „Stoppt Tihange“ des Regionalverkehrs Köln GmbH (RVK) und des Kreises Euskirchen zur Stilllegung der beiden belgischen Atomkraftwerke Tihange und Doel sowie die gleichlautenden Initiativen der StädteRegion Aachen. Ab sofort machen Plakate und Flyer auf die Problematik der beiden umstrittenen Kraftwerke aufmerksam und rufen dazu auf, die Petition „Stoppt Tihange“ zu unterzeichnen.

 

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Ende 2015 hat die belgische föderale Nuklearaufsichtsbehörde Agence Fédérale de Contrôle Nucléaire (AFCN) dem Betreiber Electrabel das Hochfahren der in der Nähe von Antwerpen bzw. Lüttich stehenden AKW-Blöcke Doel 3 und Tihange 2 genehmigt. Beide Anlagen waren wegen Rissen in den Reaktorbehältern im Frühjahr 2014 abgeschaltet worden und sollten eigentlich nach 40 Jahren Laufzeit bereits 2015 vom Netz gehen.

 

Zwischenzeitlich wurde die Laufzeit der Anlagen, wegen einer angeblich fehlenden Versorgungssicherheit, um zehn Jahre bis 2025 verlängert. Nunmehr vertritt die AFCN die Auffassung, die Risse seien keine Gefahr für die Sicherheit der Reaktoren und hat das Wiederanfahren genehmigt. Selbst Atomkraftbefürworter halten dies für unverantwortlich.

 

Der Rat der Stadt Köln hat daher in einem Dringlichkeitsantrag einstimmig die belgische Regierung aufgefordert, die Atomkraftwerke sofort und endgültig stillzulegen. Zudem unterstützt die Stadt Köln ausdrücklich die juristischen Bemühungen der StädteRegion Aachen zur Erwirkung einer besonderen Informations- und Auskunftspflicht gegenüber dem Betreiber der Anlagen und dem belgischen Staat.

 

Die Stadt Köln teilt die berechtigten Sorgen vieler Menschen in Belgien, in den Niederlanden und in Deutschland vor einer atomaren Katastrophe. Mit der Unterstützung der StädteRegion Aachen, eigenen Schreiben an die Staatskanzlei NRW sowie der Kampagne „Stopp Tihange“ bringt die Stadt Köln ihre Solidarität gegenüber den unmittelbaren Nachbarn der Atomkraftwerke und ihre Sorge zum Ausdruck.

 

Text- und Bildquelle: Stadt Köln, Bildrechte: Regionalverkehrs Köln GmbH (RVK)

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