Jürgen Goldstein beschäftigt sich in der Zentralbibliothek mit Georg Forsters Werk

 

Am Donnerstag, 2. Februar 2017, um 19 Uhr stellt Jürgen Goldstein Georg Forsters „Ansichten vom Niederrhein“ in der Kölner Zentralbibliothek, Josef-Haubrich-Hof 1, vor.

 

Georg Forster unternahm im Frühjahr 1790, begleitet vom noch jungen Alexander von Humboldt, eine Reise, die ihn vom Rheingau nach Ehrenbreitstein, Köln, Düsseldorf über Aachen unter anderem nach Lüttich und Brüssel, in die Niederlande nach England und schließlich nach Paris führte. In seinem dreibändig erschienenen Werk hat er seine Beobachtungen festgehalten. „Ansichten vom Niederrhein“ stand lange im Schatten seiner epochalen „Voyage Round The World“, der Reise um die Welt, die er als erst zwanzigjähriger Begleiter der zweiten Weltumsegelung von Captain Cook 1775/1776 verfasst hatte. Doch dieselbe Stilsicherheit, dieselbe Beobachtungsgabe kommen auch in den „Ansichten von Niederrhein“ zum Tragen – geschärft um die Erfahrung in Forschung, Lehre und politischem Engagement, die sich Georg Forster in den 15 Jahren, die zwischen beiden Reisebüchern liegen, erworben hat.

 

Seine Meisterschaft liegt neben der Beschreibung der vertrauten Landschaft nordeuropäischer Niederungen und der Landessitten der Bevölkerung in der bestechenden Beobachtung des ökonomischen Zustands und der vergleichenden Betrachtung der politischen Verfasstheit der bereisten Staaten. Richtungsweisend war Forsters Bericht auch in ästhetischer Hinsicht: Mit der Vielzahl präziser und brillant geschriebener Beschreibungen von Architektur und vor allem Kunst hat er der noch jungen Disziplin der Kunstgeschichte in ihren Anfängen geholfen und ihr sogleich das Vorbild eines mustergültigen Stils mitgegeben.

 

Jürgen Goldstein lehrt als Professor für Philosophie an der Universität Koblenz-Landau. Maßgeblich von Hans Blumenberg inspiriert widmen sich seine Studien der Genese und dem Profil der Moderne. Seine Bücher befassen sich mit der Herausbildung der neuzeitlichen Subjektivität und Rationalität, der politischen Philosophie des 20. Jahrhunderts und der Geschichte der Naturwahrnehmung. Für sein Buch „Georg Forster. Zwischen Freiheit und Naturgewalt“ erhielt er 2015 den Gleim-Literaturpreis und 2016 den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Sachbuch / Essayistik.

 

Es handelt sich um eine Veranstaltung des Literatur in Köln-Archivs der Stadtbibliothek und der Buchhandlung Bittner. Der Eintritt ist frei.

 

Quelle: Stadt Köln, Archivbild

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