Ja, dieser Mann hat Charisma und das gewisse Etwas – dennoch ist Richard Gere viel mehr als nur der ewige Schönling mit reichlich Talent. Der 67-jährige Schauspieler spricht in einem Interview über die Macht der Frauen, politischen Fort- und Rückschritt sowie seine Versuche, ein besserer Mensch zu werden.

 

Hollywood-Liebling Richard Gere war zweimal verheiratet – vier Jahre mit Topmodel Cindy Crawford und 14 Jahre mit Schauspiel-Kollegin Carey Lowell. Was hat er über den Umgang mit Frauen gelernt? „Ich weiß nicht, was Frauen denken, aber ich weiß, wie ich mich verhalten soll. Eine Beziehung ist kein Handel, wo jeder abwägt, was er dem anderen gibt. Echte Liebe verlangt Selbstlosigkeit, wie bei Müttern und ihren Kindern. Das ist nicht immer einfach, das gebe ich zu.“

 

Und wie wird man die gegebenenfalls wieder los?

Trotz des Erstarkens populistischer Ansätze glaubt Gere an die politische Lernfähigkeit der Menschen. Viele Bürger seien von der Politik enttäuscht gewesen, „aber jetzt klinken sie sich wieder in den demokratischen Prozess ein. Der funktioniert eben nur, wenn sich alle beteiligen. Sonst bekommen wir Verrückte oder Demagogen als Staatsführer.“ Und wie wird man die gegebenenfalls wieder los? „Sie werden wieder abgewählt, früher als sie denken. Oder ihre Macht wird durch das Parlament massiv beschränkt. Diktaturen bewegen sich auf eine Revolution zu, wenn sie sich nicht in eine Demokratie verwandeln.“

 

Wir Menschen sind wie Licht – das kannst du nicht greifen, du siehst es nur, wenn es von etwas reflektiert wird!

Bei der Suche nach dem eigenen Glück hilft Richard Gere der Buddhismus. Sein Ziel: „Mitgefühl zu spüren und Weisheit zu erlangen.“ Wie das geht? Indem er ständig übt. „Ich versuche selbstlos zu sein und anderen zu helfen. Das gelingt mir nicht immer, also ist mein Minimalziel, dass ich niemandem wehtue.“ Trotz seines spirituellen Interesses fühlt sich Richard Gere in der Glamourwelt Hollywoods immer noch richtig aufgehoben: „Ich brauche den Kontakt zu anderen Menschen. Wir Menschen sind wie Licht – das kannst du nicht greifen, du siehst es nur, wenn es von etwas reflektiert wird. Natürlich könnte ich mir vorstellen, die Schauspielerei an den Nagel zu hängen, aber andererseits liebe ich meinen Job. Er ist meine Leidenschaft, und von irgendwas muss ich ja meine Rechnungen bezahlen. Also versuche ich dafür die richtige Motivation und Einstellung mitzubringen, um vielleicht etwas zu schaffen, was für andere Menschen Bedeutung hat.“

 

 

 

 

Quelle: TERRITORY, Bildrechte: Richard Gere/Instagram

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