Was Glück für die Menschen bedeutet, ist individuell verschieden. Manche fordern es beim Tippen der Zahlen im Lotto heraus, für andere wiederum ist Glück gleichzusetzen mit dem Sieg der Lieblings-Fußballmannschaft oder der Geburt des eigenen Kindes. Dass Glück eine besondere Relevanz für das Leben und die Gesellschaft hat, zeigt der sogenannte Glücksatlas, den die Deutsche Post jährlich herausgibt. Von 19 Regionen deutschlandweit ist Nordrhein/Köln mit einem Glückswert von 7,20 auf Platz 8.

Gefühle leiten den Menschen durch den Alltag

Die menschliche Gefühlswelt ist komplex: Emotionen begleiten den Menschen im Alltag und sind gleichzeitig soziale Komponenten und Kommunikationsmittel. Auch das Weinen ist eine Ausdrucksmöglichkeit des Menschen, und doch sind sich Forscher nach wie vor nicht einig, warum der Mensch weint und ob es einen biologischen oder kommunikativen Zweck hat. Dessen ungeachtet erkennen schon kleine Kinder die sogenannten Basisemotionen: Angst, Glück, Wut, Trauer, Überraschung, Verachtung und Ekel. Laut des US-Amerikaners Paul Ekman hat jede dieser sieben Emotionen eine spezielle Mimik, die in allen Kulturen weltweit erkannt wird – unabhängig von Sprachbarrieren.

Glück – oder auch Freude – ist eine Basisemotion, für die den Menschen sprachlich nicht genügend Mittel zur Verfügung stehen, um ihre vielen verschiedenen Ausprägungen annähernd genau zu beschreiben. Und doch ist Glück ein Gefühl, das nicht nur die Stimmung beeinflusst, sondern gleichzeitig auch eine Motivationshilfe ist. Was die unterschiedlichen Arten von Glückt eint, ist das Lächeln, das mit ihm einhergeht.

Im Norden sind die Menschen am zufriedensten

Um herauszufinden, wie glücklich die Deutschen sind, analysierte Bernd Raffelhüschen, Professor für Finanzwissenschaft und Direktor des Forschungszentrums Generationenverträge an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, die Daten des IfD Allensbach sowie des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) – letzteres misst seit 1984 jährlich die Lebenszufriedenheit. Daraus entwickelte der Freiburger Professor das Glücksranking der Regionen. Zusätzlich enthält der Glücksatlas ein Special, das den Zusammenhang zwischen einem gesellschaftlich aktuellen Thema und Glück hinterfragt. In diesem Jahr hat das Meinungsforschungsinstitut Kantar Emnid im Auftrag der Deutschen Post 1.001 Erwachsene dazu befragt, wie sich ein nachhaltiger Lebensstil auf die individuelle Lebenszufriedenheit auswirke.

So ist eine Kernbotschaft des nunmehr siebten Glücksatlasses, dass das Glücksniveau in Deutschland weiterhin im Aufschwung ist: Während der Glücksindex 2016 auf einer Skala von 0 bis 10 bei 7,11 lag, ist er in diesem Jahr auf 7,07 gesunken. Doch die Forscher betrachten dies als statistische Unsicherheit und sehen die Tendenz der Lebenszufriedenheit in Deutschland als positiv an. Mit einem aktuellen Glücksindex von 7,43 (Schleswig-Holstein) bzw. 7,28 (Hansestadt Hamburg) ist das Glücksniveau der Deutschen im Norden am höchsten.

Auch wenn sich Ost- und Westdeutschland in Sachen Lebenszufriedenheit annähern, liegt das Glücksniveau in Thüringen, Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg deutlich unter dem deutschen Durchschnitt: Mit einem Wert von nur 6,83 liegt Sachsen-Anhalt abgeschlagen auf dem 19. Platz des Glückrankings.

Im Schwerpunkt „Nachhaltigkeit und Lebenszufriedenheit in Deutschland“ zeigte sich, dass Menschen, die sich sozial und ökologisch engagieren, zufriedener sind als jene, die sich wenig für nachhaltige Belange einsetzen.

 

 

 

 

 

 

Quelle: Media World, Bildrechte: Flickr Closeup portrait of a group of business people laughing Richard foster CC BY-SA 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

 

 

 

 

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