Der Sänger der Toten Hosen, Campino (55), hat einen Hörsturz erlitten. Das für Freitagabend geplante zweite Konzert der Band in der Berliner Waldbühne falle deshalb aus, teilte die Band am Nachmittag – und damit wenige Stunden vor dem Einlass – bei Twitter und Facebook mit. Der Hörsturz sei am Freitagmorgen diagnostiziert worden. Wenig später wurde dann auch ein eigentlich für Sonntag geplanter Auftritt beim Münchner Festival „Rockavaria“ abgesagt. In der Erklärung der Band hieß es, die Absage erfolge auf Anweisung der Ärzte und schweren Herzens. „Wir bemühen uns um einen Ersatztermin und werden diesen in der nächsten Woche vermelden können.“ In München solle nun Anstelle der Toten Hosen Limp Bizkit den Headliner Slot auf der Festival-Bühne übernehmen, so die Veranstalter.

Anzeige wegen Hausfriedensbruch

Noch am Donnerstag hatten 20.000 Fans die Toten Hosen beim ersten Berlin-Konzert ihrer „Laune der Natur“-Tour in der Waldbühne gefeiert. Mehr als zwei Stunden spielte die Band. Besonders die bekannten Songs wie „Hier kommt Alex“, „Tage wie diese“ und „Verschwende deine Zeit“ ließen die Besucher mitsingen und tanzen. Sänger Campino tobte über die Bühne und begeisterte die Fans, die zu einem großen Teil zu seiner Generation gehörten. Zwischendurch gab es auch immer wieder Anspielungen auf den nächtlichen Freibadbesuch der Band nach ihrem Konzert jüngst in Dresden. Die Musiker hatten am vergangenen Wochenende ein Foto von Campino in Badehose samt zwei Begleiterinnen getwittert. Bei solchen Vorfällen sei man zur Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs verpflichtet, hatte ein Sprecher des städtischen Betriebes danach betont. Campino hätte bei vorheriger Anmeldung außerhalb der Öffnungszeiten schwimmen können. Später entschuldigte sich die Band. Sie will dem Bad 5000 Euro spenden. Sogar ein Entschuldigungskonzert würde nichts am Strafverfahren ändern, hatte die Polizei bereits angekündigt.

Hörsturz

Charakteristisch und definierend ist ein plötzlicher, meist einseitiger Hörverlust. Auslösende oder verursachende Faktoren lassen sich nicht feststellen. Die Diagnose Hörsturz ist also eine Ausschlussdiagnose. Der Hörsturz ist niemals von Ohrenschmerzen begleitet. Einseitiges Druckgefühl und Ohrgeräusch (Tinnitus, in 80 % der Fälle, meist hochfrequent) im betroffenen Ohr können Vorboten sein. Die Hälfte der Patienten gibt „wattige“ oder betäubte Hautempfindungen an (durch die fehlende akustische Rückkoppelung bei Berührung der Ohrmuschel; echte Hypästhesie besteht nicht). 30 % klagen über Schwindelgefühl, 15 % über Doppeltonhören (Diplakusis: ein Ton wird auf dem erkrankten Ohr höher oder tiefer gehört) und Lärmempfindlichkeit (Hyperakusis).

Bleibt nur zu hoffen, dass Campino sich rasch wieder erholt. Wir wünschen an dieser Stelle GUTE BESSERUNG!

 

 

 

Quelle: Die Toten Hosen/Twitter, Bildrechte: Michael Schilling/Wikipedia

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