Annie Lennox und Dave Stewart avancierten als Duo Eurythmics zu einem der erfolgreichsten Popacts der 1980er Jahre. Sie verkauften 80 Millionen Tonträger und hatten weltweit mehr als 20 Hits. In ihrer Karriere wurden die Eurythmics zudem mit zahlreichen Preisen geehrt. So zum Beispiel mit einem MTV Music Award als “Bester Künstler 1984”, einem Grammy in der Sparte “Best Rock Performance by a Duo or Group” (1987), drei Ivor Novello Awards und einen Brit Award aus dem Jahr 1999 für ihren “herausragenden Beitrag zum britischen Musik-Business”. 2005 wurde das Duo in die U.K. Music Hall of Fame aufgenommen.

Im April startete Sony Music mit der Wiederveröffentlichung der ersten drei Alben der Band auf 180 Gramm Vinyl mit dem originalen Artwork und neuen Liner Notes. Um einen optimalen Sound zu ermöglichen, wurden die Longplayer von den ursprünglichen Halbzoll-Bändern neu remastert. In der zweiten Veröffentlichungsphase erscheinen nun am 6. Juli die Alben „Be Yourself Tonight“ (1985), „Revenge“ (1986) und „Savage“ (1987) neu auf Vinyl. “In unseren Archiven liegen die Original-Halbzoll-Masterbänder mit einem phantastischen Sound. Die nahmen wir als Basis und nicht die digitalen Remasters, auf denen der Sound komprimiert wurde”, erklärt Dave Stewart zu Neubearbeitungen der LP-Veröffentlichungen.

BE YOURSELF TONIGHT (1985)

Dave Stewart und Annie Lennox mixten auf ihrem vierten Studioalbum „Be Yourself Tonight“ (1985) härtere Rock-Elemente und R&B-Passagen mit ihrem etablierten Synthie-Sound. Als Gastmusiker engagierten sie Aretha Franklin (für „Sisters Are Doin’ It For Themselves“), Stevie Wonder an der Mundharmonika („There Must Be an Angel“, dem ersten Nummer-Eins-Hit der Band in den USA) und Elvis Costello, der den Song „Adrian“ im Duett mit Annie Lennox sang. Die erste Singleauskopplung „Would I Lie to You?“, auf der sich – laut dem Rolling Stone Magazin – „der Rocksound der Kinks mit dem R&B-Feeling der Supremes paarte“, war ein Riesenerfolg in den USA. Die vierte Single „It’s Alright (Baby’s Coming Back)“ erinnerte stilistisch an Dusty Springfield und ihr Album „Dusty in Memphis“.

REVENGE (1986)

Für die Arbeit an „Revenge“ buchten die Eurythmics das Studio von Conny Plank in Nordrhein-Westfalen. Plank hatte sich durch seine Arbeit für Kraftwerk und die Krautrock-Bands der 70er einen Namen gemacht und mit „In The Garden“ bereits eine LP des Duos produziert. Dave Stewart erinnert sich: „Wir kamen also zurück zu diesem Bauernhof in Deutschland und nahmen mit dem uns vertrauten Equipment ein Album auf, das die für uns typische Verschrobenheit mit einem wirklich mächtigen Sound vereinte. Hymnische Songs wie „Thorn In My Side“, „Missionary Man“ oder „When Tomorrow Comes“ passten gut in unsere Live-Sets, denn wir spielten in den ganz großen Arenen überall auf der Welt. Als „Revenge“ auf den Markt kam, hatten wir schon zwölf bis 15 Hits gelandet und man kannte uns an Orten, von denen wir noch nie gehört hatten.“ „The Miracle of Love“ wurde zu einem Klassiker im Repertoire der Band und während der Shows der Revenge World Tour spielten die Eurythmics den Song regelmäßig als letzte Zugabe.

SAVAGE (1987)

„Wir hätten mit Stadionrock weitermachen können, sind aber nicht die Musiker, die sich auf einen Stil beschränken möchten. Deshalb beschlossen wir ein wirklich esoterisches Album aufzunehmen“, erzählt Dave Stewart über „Savage“ (1987). Als er im Studio mit einem Synclavier (digitales Sampling-Keyboard) auftauchte, war der Sound des Albums vorgezeichnet. Der ungezügelt-emotionale Titelsong „Savage“ baut sich vor einer Wand von Gitarren und Synthies auf, die an Brian Eno erinnern, und erhielt 1987 eine Grammy-Nominierung in der Sparte „Best Music Video – Long Form“. „Beethoven“, die erste Single, ist ein bizarres Musikstück, dem durch den unter Regie von Sophie Muller entstandenen Videoclip ein zusätzlicher surrealistischer Touch verliehen wurde. Auch „You Have Placed A Chill In My Heart‘, eine bittersüße Ode an die Liebe, ist durch seine Video-Umsetzung mit Annie Lennox in einer Dreifach-Rolle im Gedächtnis geblieben.

 

 

 

 

 

 

Text – und Bildquelle: Promoteam Schmitt & Rauch

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