2016 stand Angelique Kerber (29) ganz oben. Platz eins der Weltrangliste, als erste Deutsche seit 1997. Nach 34 Wochen dann der brutale Absturz. Ins neue Jahr ist die Kielerin auf Platz 21 gestartet. „Ich bin froh, dass ich das Jahr hinter mir habe“, sagt sie offen und erzählt im EMOTION-Interview, was sie aus dem Krisenjahr gelernt hat. Ein Grund für die Spirale abwärts: sich jede Niederlage zu sehr zu Herzen zu nehmen. „Genau dann muss man das eigentlich trennen, sonst kommt man noch schlechter drauf. Man verliert ja nicht, weil man verlieren möchte.“ Um sich mental neu aufzustellen, war es wichtig, anzunehmen: „Manchmal ist das Leben eben so, man darf sich davon nicht runterziehen lassen.“

Die Erkenntnis, dass ich jeden Tag und jedes Match von null anfangen muss, war hart!

Kerber, die am 18. Januar 30 Jahre wird, ist selbst ihre härteste Kritikerin. „Als Weltranglistenerste hatte ich große Erwartungen an mich und war oft nicht fair zu mir.“ Es ist ihr nicht leicht gefallen, sich zuzugestehen: „Ich bin mehr als Sieg oder Niederlage.“ Um den Druck abzuschütteln, der ihr Spiel gelähmt hat, musste die Weltklassespielerin das Verlieren richtig lernen: „Die Erkenntnis, dass ich jeden Tag und jedes Match von null anfangen muss, war hart.“ Aber schlussendlich befreiend!

Ich will freier und gelassener an die Dinge herangehen.

Ans Aufhören hat Kerber, die seit 15 Jahren Profi ist, nie gedacht: „Ich bin eine Kämpferin, sonst wäre ich auch nicht da, wo ich jetzt bin.“ Ihr neues Jahr ist gut gestartet. Beim Hopman-Cup in Perth (Australien) hat sie Chancen aufs Finale. Kerber bezwang im Einzel die Belgierin Elise Mertens und die Kanadierin Eugenie Bouchard und gewann mit Alexander Zverev gestern auch das zweite Vorrundenspiel. Was sie sich jetzt wünscht: „Als Sportlerin will ich natürlich Grand Slams.“ Und persönlich: „Ich will freier und gelassener an die Dinge herangehen.“ Gute Voraussetzung für die Australian Open, die am 15. Januar starten.

 

 

 

 

Quelle: Emotion, Bildquelle: Mediamass

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