Ob ein Mensch zunimmt oder sein Gewicht hält oder reduziert, hängt u. a. von dem Ausmaß der körperlichen Aktivität mit moderater bis intensiver Intensität pro Woche ab, wie diese Studie zeigte. Ein Einfluss der Schrittzahl am Tag konnte nicht nachgewiesen werden.

Körperliche Aktivität ist ein wichtiger Grundpfeiler, um gesund, fit und normalgewichtig zu bleiben. Bei jungen Erwachsenen kommt es häufig zu einem Rückgang der körperlichen Aktivität – und damit möglicherweise zu einem Anstieg des Körpergewichts.

US-amerikanische Wissenschaftler führten eine Studie durch, um den Gewichtsanstieg von jungen Erwachsenen zu verhindern. 559 junge Erwachsene wurden einer von drei Gruppen zugeteilt. Gruppe 1 wurde zu kleinen Verhaltensänderungen motiviert. Diese bestanden aus einer moderaten Kalorienreduktion um 100 Kalorien am Tag und einem Plus an körperlicher Bewegung in Form von 2000 Schritten mehr am Tag. Bei Gruppe 2 wurden größere Veränderungen angestrebt. Die Teilnehmer der Gruppe 2 sollten 2,3 bis 4,5 kg an Gewicht verlieren und den Anteil ihrer körperlichen Aktivität auf mehr als 250 Minuten pro Woche steigern. Gruppe 3 war die Kontrollgruppe, die sich selbst beobachten sollte.

Die körperliche Aktivität und das Körpergewicht der Teilnehmer aus den Gruppen 1, 2 und 3 wurde nach 4 Monaten, 1 und 2 Jahren gemessen. Es zeigte sich dabei Folgendes: Nach 2 Jahren wiesen die Teilnehmer der 3 Gruppen keine Unterschiede im Hinblick auf die Veränderung ihrer körperlichen Aktivität (von moderater bis intensiver Intensität) und ihren Schritten am Tag seit Studienbeginn auf. In allen 3 Gruppen hatten sich die körperliche Aktivität und die Schritte am Tag damit ähnlich entwickelt.

Körperliche Aktivität pro Woche unterschied sich bei Personen, die Gewicht zunahmen von den Personen, die das Gewicht stabil hielten oder abnahmen

Unterschiede gab es allerdings bei den Personen, die im Zeitverlauf mehr als 1 Pfund an Gewicht zugenommen hatten und jenen Teilnehmern, deren Gewicht stabil geblieben war oder die abgenommen hatten (über alle 3 Gruppen gesamt betrachtet). Denn insgesamt wiesen die Teilnehmer, die Gewicht verloren oder es stabil gehalten hatten, pro Woche ca. 45 Minuten mehr an körperlicher Aktivität in moderater bis intensiver Intensität auf. Zwischen den Teilnehmern mit stabilen oder reduziertem Gewicht und jenen mit Gewichtszunahme bestanden keine Unterschiede im Hinblick auf die Schritte am Tag.

Wenig körperliche Aktivität in der Woche begünstigte Gewichtszunahme

30 % der Teilnehmer, die mehr als 250 Minuten pro Woche körperlich aktiv waren, hatten nach 2 Jahren mehr als 1 Pfund zugenommen. Bei den Teilnehmern, die zwischen 150 und 250 Minuten pro Woche an sportlicher Betätigung in ihren Alltag integrieren konnten, waren es mit 36 % ähnlich viele Teilnehmer. Anders und zwar deutlich häufiger erfuhren die Personen, die weniger als 150 Minuten pro Woche körperlich aktiv waren, eine Gewichtszunahme von mehr als 1 Pfund: hier waren 49 % der Teilnehmer betroffen.

Die Teilnehmer aus allen drei Gruppen wiesen eine ähnliche Entwicklung ihrer körperlichen Aktivität auf, egal ob sie der Gruppe 1 mit kleinen Änderungen, Gruppe 2 mit großen Änderungen oder der Kontrollgruppe 3 zugeteilt waren. Über alle 3 Gruppen hinweg konnte allerdings folgendes beobachtet werden: wer sich an mehr Zeit in der Woche körperlich aktiv betätigte, konnte eher sein Gewicht stabil halten oder abnehmen. Dabei schienen 150 Minuten an körperlicher Aktivität in der Woche ausreichend zu sein. Von den Schritten am Tag ging hingegen kein Effekt auf die Aufrechterhaltung eines gesunden Körpergewichts aus.

Referenzen:
Unick JL, Lang W, Williams SE, Bond DS, Egan CM, Espeland MA, Wing RR, Tate DF; SNAP Research Group. Objectively-assessed physical activity and weight change in young adults: a randomized controlled trial. Int J Behav Nutr Phys Act. 2017 Dec 4;14(1):165. doi: 10.1186/s12966-017-0620-x.

 

 

 

Quelle: Deutsches Gesundheitsportal, Archivbild

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